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47. Prignitzschau Rassegeflügel auf dem Laufsteg

Von Doris Ritzka | 17.10.2016, 08:00 Uhr

47. Prignitzschau sorgte für Superlative: 70 Aussteller präsentierten über 700 Tiere und 25 Mal gab es die Höchstnote

Sie sind die Schönsten aus der Zucht, die sich den Juroren und anschließend einem großem Publikum präsentierten. Die Veritasboxhalle gehörte am Wochenende dem Rassegeflügel. Die kleinsten Vertreter, die um die Gunst der Preisrichter buhlten, waren Tauben. Die größten hatte der Karstädter Dirk Stange. „Es sind Toulouser Gänse. Der Ganter hier bringt es auf stolze 11,2 Kilo. Da gibt es möglicherweise schon Probleme mit dem Backofen zuhause“, fügt er lachend an.

Auch der Karstädter gehört zum Wittenberger Rassegeflügelzuchtverein 1889 e. V. , „wie weitere 44 Zuchtfreunde und „Freundinnen“, betont Vereinsvorsitzender Rico Fathke. Denn auch „Mädels haben wir“. Sofia Buller gehört seit 2013 dazu. Von Gleichaltrigen wird sie eher wie eine Exotin betrachtet: „Was, du züchtetest und dann auch noch Hühner“, erzählt die 21-Jährige und muss selbst dabei schmunzeln.

„Wir sind froh, dass wir Nachwuchs haben“, betont Rico Fathke, denn der Geschichte des Vereins wolle man noch viele Kapitel hinzufügen. Fünf Jungzüchter haben sie, der Jüngste ist Malte Fathke. Sieben Lenze zählt er und seit März Mitglied. Nicht ohne Stolz berichtet der Vati, dass der Spross auf seiner ersten Ausstellung auch gleich einen Pokal und den Titel Vereinsjugendmeister mit seinen Strasser rot (Tauben) geholt hat.

Die Ausstellung in der Veritasboxhalle ist aber weitaus mehr als eine Vereinsschau. „Wir sind Gastgeber für die Kreisschau, hier werden die Prignitz-Meister gekürt“, so der Vereinsvorsitzende. Entsprechend groß ist auch die Zahl der Aussteller und der Tiere. 70 Zuchtfreunde aus vier Bundesländern haben ihre Zuchterfolge auf dem „Laufsteg“. „Das sind über 700 Tiere“, überschlägt der Wittenberger Vereinschef. Und was die Züchter in diesem Jahr hier ausgestellt haben, sei aller Ehren wert. „25 Mal gab es die Höchstnote, sprich das Prädikat vorzüglich. Das gab es noch nie. Ebenso, dass in mehreren Rassen zweimal die Höchstnote vergeben wurde.“ Das stehe für die Qualität des Zuchtmaterials, das hier offeriert werde, so der junge Vereinschef. Und das, obwohl es eine der ersten Schauen in der Region ist. „Je später diese sind, um so mehr Zeit hat das Geflügel, sich zu entwickeln“, ergänzt Rico Fathke.

Außerhalb der Konkurrenz gab es züchterisch noch ein kleines Highlight: Die englischen Ixworth-Hühner, eine Rasse, die in Deutschland noch nicht zugelassen ist. „Bei uns sind die Zulassungshürden wesentlich höher.“ Doch diese Rasse hat was, gesteht der Hobbyzüchter. Es ist praktisch ein eierlegendes Fleischhuhn. 240 Eier im Jahr, das sei Minimum. Dazu diese Massigkeit. „Und weiße Hühner haben von vornherein eine hellfleischige Brust, was beim Kunden mehr ankommt“, so Rico Fathke.

Kurzum, wer am Wochenende in der Wittenberger Veritasboxhalle vorbeischaute, der hat es nicht bereut. Das Angebot war riesig. Der Anblick des Rassegeflügels ließ das Züchterherz schon höher schlagen.