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Wustrow Mutterkuh tot: Wölfe vermutlich schuld

Von CIHD | 20.10.2016, 06:00 Uhr

Eine Kuhherde durchbricht auf der Flucht elektrische Weidezäune und sogar einen massiven Wildgatterzaun. Ein Tier verendet

Zwei Mutterkuhherden mit jeweils 30 Tieren von Landwirt Richard Mackel aus Wustrow sind in den letzten Tagen vermutlich wiederholt von Wölfen aufgescheucht worden. „Am 14. Oktober nachts fing es an, da brach die erste Herde aus. Wir konnten sie wieder einfangen. Am vergangenen Sonntag wurden wir vom zuständigen Jagdpächter informiert, dass die Kühe wieder draußen sind. Das gleiche passierte jetzt nochmal in der Nacht zu Dienstag“, berichtet Mackel gestern. Eine zweijährige Färse, die demnächst zur Deckung sollte, wird noch im Wald vermisst. Eine ausgewachsene Mutterkuh stürzte auf der Flucht in einen Graben und ist dort verendet. Was die Mutterkuhherden so aufscheuchte, dass sie die elektrischen Weidezäune und sogar einen massiven Wildgatterzaun durchbrachen, ist bisher nicht mit Sicherheit zu sagen. Landwirt Mackel vermutet den Wolf dahinter. „In einer Nacht hat mich mein Nachbar informiert. Er will einen Wolf auf dem Weg in Richtung Koppel gesehen haben“, so Mackel. Kay-Uwe Hartleb, Rissgutachter des Landes, war am Dienstag vor Ort, konnte aber laut Mackel keine expliziten Wolfsspuren sichern. Für den Landwirt, der die Schadenssumme auf 2000 bis 2500 Euro schätzt, ist klar: „Unter diesen Umständen werden wir auf den Kosten sitzen bleiben. Wir wünschen uns, dass auch Mutterkuhbetriebe entschädigt werden, die sind in den Programmen nicht vorgesehen, weil man denkt, dass der Wolf an solche großen Tiere nicht rangeht“, so Mackel und hofft, dass von dem verschwundenen Tier kein weiterer Schaden ausgeht, sollte es sich auf Straßen oder Schienen verirren.