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Erasmus-Sommmerschule Ideen teilen und Spaß haben

Von BAHA | 30.07.2016, 16:00 Uhr

Montessori-Schule Wittenberge organisiert ihre erste Summerschool. Hauptsprache ist Englisch

Sommerschule, oder richtiger Summerschool, in Klein Lüben. Ja, auf dem idyllisch im Wald gelegenen Gelände des BBZ wird derzeit überwiegend Englisch gesprochen – unter den Erwachsenen und den Kindern.

Diese Sprache verbindet Peter Awe von der Wittenberger Montessori-Schule und gleichzeitig Motor dieser Summerschool mit John Murray aus Hull in England, mit David Sanchez Alcala aus Granada in Spanien, mit Rosalia Petrocelli aus Gravina in Puglia in Italien, mit Refika T. Tüzün aus Istanbul in der Türkei und Indira Kavivatna aus Porto in Portugal, jetzt in Deutschland leben. Und die englische Sprache ist für den jungen Jorge aus Spanien die Möglichkeit, sich mit seinem Freund Hugo zu unterhalten. „Es ist erstaunlich, wie die Kinder sich mit dem Wortschatz, über den sie verfügen, verständigen. Und mit jedem Tag lernen sie dazu“, sagt Peter Awe.

An die 20 Erwachsene – überwiegend Pädagogen – sowie 20 Mädchen und Jungen verbringen in Klein Lüben eine gemeinsame Woche. Die Unterbringung hat etwas von Ferienlager. Aber ein Ferienlager ist diese Summerschool nicht. Die Erwachsenen nutzen die gemeinsame Zeit, „Ideen zu teilen, Ideen zu vergleichen, Spaß zu haben und zusammen zu lachen“. Dieser Satz steht, gemeinsam mit anderen Kerngedanken, auf einem großen Stück Papier, das an eine Eingangstür gepinnt ist. Es handelt sich um Sequenzen aus jener Konferenz, die die Pädagogen als Teil der Sommerschule am Mittwoch unter dem Thema „Freude am Lernen“ abhielten. „Wir haben uns darüber ausgetauscht, was die Freude am Lernen ausmacht, welche Inhalte und Lernmethoden funktionieren und wie wir erfolgreich mit Kindern in verschiedenen Ländern Europas arbeiten“, sagt Awe.

Die Wittenberger Montessori-Schule ist über das internationale Erasmusprojekt mit Schulen anderer europäischer Länder vernetzt. In dieses Erasmusprojekt ist auch die Summerschool eingebettet. Wer nun aber denkt, Erwachsene und Kinder aus Spanien, aus der Türkei, aus Italien, England, Portugal und Deutschland würden – ausgestattet mit einem stattlichen Förderbetrag – diese Woche intensiver internationaler Gemeinschaft verbringen können, der irrt. „Das zahlen wir hier alles selbst“, sagt Awe. „Weil wir in den Workshops so viel voneinander lernen können“, nennt Refika T. Tüzün einen Grund, weshalb sie hierher in die Prignitz kam. Die Türkin leitet den Donnerstagsclub an der Schule ihrer Tochter Emma.

Rosalia Petrocelli ist Chefin einer Musikschule, steht der Association Camerata Mozartiana vor. Ihr Sohn Vincenzo Martemucci ist mit nach Klein Lüben gekommen. Gestern Nachmittag ist der Tenor beim Konzert der Sommerschule in der Kirche des Ortes aufgetreten. Rosalia Petrocelli berichtete von den Musikworkshops, die die Kinder genossen haben.

Die Mädchen und Jungen konnten in der Summerschool-Woche zwischen verschiedenen Angeboten wählen: Exkursionen in die Natur, musizieren mit professionellen Musikern, Yoga, baden, angeln, Kreativität ausleben und kochen. Und alle sind begeistert von der internationalen Küche, „die wir hier jeden Tag haben“. Denn sie kochen alle landestypisch. Heute geht die Summerschool zu Ende. Die Trennung hat nichts Endgültiges. So wie ein Großteil der Pädagogen schon vor dieser Woche in Kontakt stand, werden sie es auch künftig tun.