Landschaftsarchitekten in spe nehmen für ihre Master-Projektarbeiten Wittenberge unter die Lupen
Leben in einer Genossenschaftswohnung auf dem Külz-Berg bedeutet in der Regel auch, viel Grün vor den Fenstern zu haben. Rasenflächen, Blumenrabatten und auch zahlreiche Bäume seien ein Markenzeichen, auf das die Wohnungsgenossenschaft „Elbstrom“ viel Wert legt. Daran ließ der Geschäftsführende Vorstand Karsten Korup keinen Zweifel, als er sich in dieser Woche mit den drei angehenden Landschaftsarchitekten Sina Brandenburg, Dorothea Jakob und Julia Hartung traf. Und Korup sagte den drei Studentinnen von der Fachhochschule Erfurt auch, „dass Verbesserungen immer möglich und wünschenswert sind“. Anregungen und Ideen könnten durchaus auch von künftigen Landschaftsarchitekten kommen.
Sina Brandenburg, Dorothea Jakob und Julia Hartung gehören zu einer Gruppe von über 20 Studierenden aus Erfurt, die anhand von Wittenberger Themen ihre große Projektarbeit des dritten Semesters schreiben.
Zustande kam der Kontakt zwischen der Erfurter Bildungseinrichtung und Wittenberge, der letztlich zum jetzigen Studenteneinsatz führte, über Peggy Heyneck. Die Umweltfachfrau aus dem Stadtbauamt hatte die Masterarbeit eines dort Studierenden betreut.
Für die jungen Leute im Masterstudiengang ist die Stadt ein idealer Projektort. „Wittenberge zeichnet sich durch eine große Vielgestaltigkeit aus“, sagt Professor Gerlinde Krause. Die Architektin, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin betreut gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Gerd Tschersich, der ebenfalls an der Fachhochschule lehrt, die Studenten bei ihrem Projekt. In Gruppen bearbeiten die Studenten an insgesamt sieben Themen, die sich auf verschiedene Stadtgebiet vom Elbufer und OSZ bis zum Külzberg beziehen. Dreh- und Angelpunkt ist das Gestalten bzw. Aufwerten von Grün für eine höhere Lebensqualität.“ Die Professorin attestiert den Elbestädtern und ihren Stadtvätern, dass „Wittenberge über hervorragendes Grünpotenzial verfügt“, sie spricht von beeindruckenden Quartieren besonders in der Innenstadt. Und sie betont: „Grün ist ein vermittelndes Element, pusht eine Stadt als Wohn- und Wirtschaftsstandort, steigert Tourismuspotenziale.“ Welche Ideen, Anregungen und möglicherweise Konzeptansätze die Studenten für einzelne Stadtbereiche vorschlagen, wird Ende Januar feststehen. Krause betont den Praxisbezug: „Wir produzieren keine Arbeiten für die Schublade.“
WGE-Chef Korup gab den drei Studentinnen, die sich speziell mit dem Külzberg-Areal befassen, nicht nur umfassende Auskünfte und Einblicke in genossenschaftliches Leben, sondern sagte auch, wo der Schuh drückt. Das betrifft beispielsweise Fahrradstellplätze oder auch einige Spielplätze, die recht wenig genutzt werden.