Straßenzustand und Geschwindigkeit kritisiert. Vorschläge: Kontrolle und stationärer Blitzer
Kein alltägliches Bild bei den Einwohnerversammlungen in den Ortsteilen. In Sükow reichten die Stühle nicht. Großes Interesse oder viele Probleme?
Beides trifft zu. Die Sükower sind augenscheinlich durchaus daran interessiert, der Verwaltung von Angesicht zu Angesicht zu offerieren, wo der Schuh drückt. Und das tut es im Dorf gleich an mehreren Stellen.
Zum einen ist da der Zustand von Dorfstraße und Gehweg. Mitten im Dorf wird die Fahrbahn zur Sprungschanze. Die Betonplatten haben sich hier gegeneinander verschoben. Der Landesbetrieb für Straßenwesen, Eigentümer der Straße, hat daraufhin vor fast einem Jahr ein Verkehrsschild aufgestellt: Achtung unebene Fahrbahn! Und damit war er fertig mit diesem Problem.
Die Sükower hingegen sind zwiegespalten. Denn unter den Kraftfahrern habe sich längst rumgesprochen, dass man im Dorf im wahrsten Sinne des Wortes abhebt. Also wird gleich die andere Fahrbahnseite benutzt, sofern kein Gegenverkehr in Sicht ist. „Trotzdem, eine gefährliche Angelegenheit“, so der Tenor an diesem Abend im Gemeinderaum.
Die andere Seite der Medaille. Etliche halten sich nicht an die Geschwindigkeit im Dorf. „Fährt wirklich mal einer 50 km/h, denkt man, der will anhalten“, bemerkt eine Sükowerin ironisch. „Eigentlich sollten wir für weitere Bodenwellen plädieren. Warum bauen wir keine Schikane ein“, kommt da als Vorschlag aus der Einwohnermitte.
Die Polizei ihrerseits habe auf Hinweis der Stadt eine Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt – am 24. August. Vier Verstöße außerorts und einer innerorts, aber alle im Verwarngeldbereich, so Robert Kazmierczak, zuständig für Verkehrsangelegenheiten bei er Stadt.
Für die Sükower wenig zufriedenstellend. So einigte man sich darauf, eine weitere Geschwindigkeitskontrolle, dieses Mal außerhalb der Ferienzeit, anzuregen. Und auch die Möglichkeit der Installierung eines stationären Blitzers soll zumindest mit dem Landkreis ausgelotet werden, versprach Bürgermeisterin Annett Jura.
Gleichso wolle man die Raser auf dem landwirtschaftlichen Weg in Richtung Quitzow, der vor allem auch von Radlern und Gästen des Neuen Hennings Hofs viel und gern genutzt werde, im Visier behalten. Insbesondere das Milchauto und die Pflegedienste seien hier tagtäglich viel zu schnell unterwegs.
Den Zustand des Gehweges auf der einen Dorfstraßenseite, wo die Baumwurzeln die Platten hochgedrückt haben und diese zu Stolperfallen geworden sind, hat der Stadtbetriebshof gestern bereits unter seine Fittiche und die Steine bereits aufgenommen, um sie neu zu verlegen.
Eine emotional teilweise aufgeladene Diskussion entspann sich so dann an der Laubentsorgung. Big Bags vom Stadtbetriebshof gibt es nicht mehr. Zu arbeitsaufwendig und nicht händelbar mit der heutigen Personaldecke. Als sie einst vorgehalten wurden, konnte man auf geförderte Maßnahmen bauen, machte Holger Schelle vom Stadtbetriebshof deutlich. Als Alternative werde es wieder Laubcontainer geben. Die stießen aber schon im vergangenen Jahr bei den Sükowern auf wenig Gegenliebe. Spontan besorgte so Landwirt Frank Schmidt große Laubsäcke, die dann im Zusammenwirken mit Ortsvorsteher Diethardt Schulz im Dorf ausgeben wurden. Schmidt übernahm dann auch die Entleerung. Das Gutgemeinte klappte aber offensichtlich noch nicht so, wie es sich einige Sükower vorgestellt hatten. „Es war ein Versuch. In diesem Jahr wollen wir es besser machen“, hielt der Ortsvorsteher gegen. Am 8. Oktober um 10 Uhr werden wieder Big Bags ausgegeben, für jeden Haushalt einen. Am 22. Oktober werden sie geleert, und verbinden wollen es die Sükower gleich mit einem Herbstputz im Dorf.