In der FFw Seddin sind Frauen, Jugend und Männer bei Wettbewerben stets vorn dabei und lüften das Erfolgsgeheimnis
Warum sind einige Feuerwehren bei Wettkämpfen immer vorn dabei, haben quasi ein Abonnement aufs Treppchen? Warum andere nicht? Ramon Brandt nennt die einfache Antwort: „Feuerwehrsport.“ Der Seddiner ergänzt: „Neben dem Feuerwehrdienst trainieren wir intensiv, sind ein gutes Team.“
Die aktuelle Bilanz der FFw Seddin kann sich in der Tat sehen lassen: Seit 2011 sind die Blauröcke auf Gemeindeebene ungeschlagen – besser gesagt, sie siegten sechsmal in Folge. Der Nachwuchs stellt aktuell den Kreismeister in der Altersklasse 2, gleiches gilt für Männer und Frauen. Die Auflistung der Erfolge ließe sich fortsetzen. Besonders beachtlich: Das Seddiner Frauenteam, das erst im November 2015 gegründet wurde, aus dem diesjährigen Gemeindefeuerwehrtag in Kuhsdorf sowie aus dem Kreiswettkampf in Vettin aber bereits als Sieger hervorging. „Da in Kuhsdorf nur zwei Frauenmannschaften am Start waren, spiegelt das leider nicht ganz die erbrachten Leistungen wider. Darum ein kleiner Vergleich: Wären unsere Frauen in der Männerwertung gestartet, hätten sie dort einen guten fünften Platz erreicht“, macht Ramon Brandt deutlich.
So groß der Aufwand für Feuerwehrdienst und vor allem -sport ist, so viel Freude mache es auch, skizziert Brandt die Motivation der Seddiner. „Fakt ist zudem, dass die Kameraden, die beim Feuerwehrsport mitmachen, physisch und psychisch einfach fitter sind.“ Mehr oder weniger aus einer Laune heraus begann man in Seddin 2013, sich dem Feuerwehrsport zu widmen. Feuerwehrsport bedeutet dabei: Löschangriff nass. Allerdings gibt es auch eine Tradition, die bis in die 1970er Jahre zurückreicht. Bereits zu jener Zeit nahm die Wettkampfgruppe erfolgreich an Kreis-, Bezirks- und DDR-Ausscheiden teil. In den 80er Jahren folgte ein Titelgewinn im Kreis Perleberg.
Die 24 Kameraden, davon sieben Frauen, und die derzeit sieben Jugendlichen kehrten also gewissermaßen an die Wurzeln zurück und blicken auch stets nach vorn. Regelmäßige Teilnahmen an überregionalen Wettbewerben, wie dem 4-Bahnen-Pokal, dem Inselpokal Poel und dem Flutlichtpokal Spornitz, gehören für sie ebenso dazu, wie die Beteiligung an der brandenburgischen Landesmeisterschaft, die alle zwei Jahre stattfindet, das nächste Mal 2017. „Wir möchten uns qualifizieren, möglichst gut abschneiden und nächstes Jahr natürlich auch die Kreismeistertitel verteidigen“, blickt Ramon Brandt voraus. Die zeitaufwändige Wettkampfteilnahme sehen die Seddiner ebenfalls sportlich. „Dadurch können wir uns jährlich in den Leistungen verbessern, was an unseren Laufzeiten gut ersichtlich ist“, sagt er. Der starke Zusammenhalt hilft dabei, das Pensum zu schaffen und den Spaß nicht zu verlieren. „Die Frauen ziehen mit, halten den Männern den Rücken frei. Aber, das ist umgekehrt ganz genau so“, bringt es Brandt auf den Punkt.
