
Familie Förster ist in der Pflege aktiv, zweiter großer Arbeitgeber ist das CJD
Selten liegen Schönes und Trauriges so nah beieinander wie das in Hoppenrade der Fall ist. Toll ist: Das Dorf zählt nur 141 Einwohner, bringt es aber auf bis zu 90 Arbeitsplätze. Rosemarie Förster und ihre Tochter Kerstin stellen davon 35.
2002 hat Rosemarie Förster in Hoppenrade begonnen, eine Wohneinrichtung für Senioren aufzubauen. Bis 2010 folgten drei Ausbaustufen. Heute verfügt das ebenerdige Gebäude über 30 Zimmer. Versorgt und gepflegt werden die Bewohner, falls nötig, vom mobilen Pflegedienst von Tochter Kerstin Förster.
„Wir sind hier in der Lage, Bewohner der Pflegestufen eins bis drei zu betreuen“, sagt Kerstin Förster. Außerdem ist der Pflegedienst mit vier Fahrzeugen im Einsatz, um auch im heimischen Umfeld Leistungen zu verrichten. In direkter Nachbarschaft beschäftigt das CJD Prignitz 55 Mitarbeiter. Sie kümmern sich um geistig- und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche.
„Ich liebe mein Hoppenrade und will auch nirgendwo anders hin. Ich war in meinem Leben nur zweimal im Urlaub und das auch nur ganz kurz“, sagt Rosemarie Förster. Hier gefalle es ihr einfach am besten, aber dennoch spricht sie von einer schlechten Entwicklung. Und das ist die Kehrseite in diesem Dorf.
„Der Schwanenteich ist total vermodert und verwildert und war einst das Schmuckstück im Dorf. Auch der Landschaftspark ist völlig heruntergekommen“, kritisiert die Unternehmerin. Vor allem auch unter dem Gesichtspunkt, dass viele der Bewohner ihrer Senioreneinrichtung gerne spazieren gehen.
Doch nirgends im Ort finde sich mehr ein schöner Platz, ja nicht einmal eine Bank, auf der man ein Schwätzchen halten möchte. Nur eine existiert und die steht an der Bushaltestelle. „Manchmal schäme ich mich, was aus unserem Dorf geworden ist“, sagt Rosemarie Förster und nennt weitere Beispiele.
„Die Straßen nach Garz und Viesecke sind in einem katastrophalen Zustand. Wir entwickeln uns weiter, aber unsere Gemeindeveraltung vergisst uns. Wir dürfen Steuern zahlen und Geld dorthin tragen, aber unser Dorf verkommt.“ Das tue ihr persönlich sehr weh, gerade weil sie ihre Heimat so sehr liebe, Unternehmerisch haben sich Försters innerhalb der Gemeinde vergrößert. In Hoppenrade war ein Ausbau des Pflegedienstes nicht möglich. Deshalb hat Kerstin Förster in Glöwen eine Tagespflege in der ehemaligen Kita eingerichtet.
