Ein Blitzeinschlag auf dem Lagerplatz des Dämmstoffproduzenten entfacht ein Großfeuer. 40 Einsatzfahrzeuge aus zwei Bundesländern verhindern die ganz große Katastrophe.
Großbrand gestern früh im elbestädtischen Gewerbegebiet an der B 189. Gegen 9.30 Uhr schlägt der Blitz in einen Stapel Dämmstoffplatten auf dem Firmengelände von Austrotherm ein. Sie fangen Feuer. Die Flammen breiten sich rasend schnell auf dem Großlagerplatz aus.
150 Feuerwehrleute mit 40 Einsatzfahrzeugen aus der Prignitz und aus der Altmark nehmen den Kampf gegen das Feuer auf. Es gelingt ihnen, ein Übergreifen der Flammen auf die Produktionsstätte des österreichischen Unternehmens zu verhindern. Um 12.02 Uhr kann Wittenberges Wehrführer und Einsatzleiter Lars Wirwich melden: „Feuer aus“.
Lars Peter als Geschäftsführer der hiesigen Austrotherm-Niederlassung bedankt sich nachmittags sehr herzlich „für die ganz hervorragende Arbeit der Rettungskräfte, denen es gelang, unseren Produktionsstandort zu retten und zu sichern“. Ein Dank, dem sich Wittenberges Bürgermeister Dr. Oliver Hermann sehr gern anschließt: „Die Einsatzkräfte haben schnell und umsichtig gehandelt, haben gezeigt, dass sie auch bei derartigen Schadenslagen professionell die Situation beherrschen.“
Sofort nach dem Ausbruch des Feuers auf seinem Lagerplatz stellt Austrotherm die Produktion ein. 27 Mitarbeiter sind an diesem Vormittag im Werk. Sie können unbeschadet die Gebäude verlassen. Insgesamt beschäftigt Austrotherm an seinem Wittenberger Standort laut Geschäftsführer 49 Mitarbeiter. Beschäftigte seien zu keiner Zeit in Gefahr gewesen, so Lars Peter.
„Wir nehmen die Produktion schnellstmöglich wieder auf“, versichert der Geschäftsführer am Nachmittag auf „Prignitzer“-Nachfrage. Sommerzeit sei Bauzeit: „Der Druck ist da.“ Aber es sei auch eine Frage der Rohstoffanlieferung. Vorerst wolle man die Kundenbelieferung über Österreich organisieren.
Zur genauen Höhe des Schadens will Peter gestern noch nichts sagen, spricht gegenüber der Redaktion aber von einem siebenstelligen Betrag. Betroffen ist das Außenlager auf einer Fläche von rund 15000 Quadratmetern. Es sei von zwei Millionen Euro Schaden auszugehen, sagte Austrotherm-Firmenchef Gerald Prinzhorn in einer ersten Einschätzung am Vormittag gegenüber dpa.
Die pechschwarzen Wolken, die während des Feuers den Himmel verdunkeln, sind gut 20 Kilometer weit zu sehen, sie machen Menschen auch Angst. Werden giftige Stoffe freigesetzt? Das ABC-Fahrzeug der Osterburger Wehr ist im Einsatz, misst den Schadstoffgehalt in der Luft. Es gibt Entwarnung. Auch die Wittenberger Feuerwehr verfügt über ein derartiges Mobil, kann es an diesem Vormittag aber nicht mehr besetzen. Alle Kameraden sind bereits im Löscheinsatz.
Am Nachmittag steht dann auch amtlich fest, dass ein Blitzeinschlag das Großfeuer auslöste. Der Prignitzer Polizeichef Peter Schröder informiert in einer Pressekonferenz darüber, dass zwei Zeugen den Blitzeinschlag beobachtet hätten. 20 Polizisten waren im Einsatz, sperrten das Gelände um das brennende Lager weiträumig ab. Der Verkehr auf der Bundesstraße 189 war durch den Brand kaum beeinträchtigt.