Parchim : Geschützte Bäume gestutzt
Parchim | Als die beiden Linden vor dem Haus auf seinem Grundstück in Suckow erneut dürre Äste zeigten und Norbert M. wegen des Astbruchs weitere Schadensersatzzahlungen auf sich zukommen sah, fackelte er nicht lange: Er sägte die Äste kurzerhand ab. 18 Monate später warf ihm die Ordnungsbehörde des Landkreises auf Veranlassung der Unteren Naturschutzbehörde vor, als Verantwortlicher für die Beschädigung der Linden gegen das Landesnaturschutzgesetz verstoßen zu haben und verhängte ein Bußgeld von 200 Euro. Die Linden seien unwiederbringlich verstümmelt, bedauerte die Vertreterin der Unteren Naturschutzbehörde. „Ich habe mir nichts Böses vorzuwerfen, ich wollte nur Gefahren abwenden“, zeigte sich der Beschuldigte bei der Verhandlung an der Parchimer Zweigstelle des Amtsgerichts unbeeindruckt. Richter Kai Jacobsen verdeutlichte jedoch nachdrücklich, dass für den Astschnitt eine Genehmigung und eine Fachfirma notwendig gewesen wären. In Mecklenburg-Vorpommern seien Bäume mit einem Umfang von mindestens 100 Zentimetern, gemessen in einer Höhe von 1,30 Meter über dem Erdboden, gesetzlich geschützt. Der Richter warf der Unteren Naturschutzbehörde vor, den Bußgeldbescheid nicht konkret genug formuliert und ihn nach viel zu langer Zeit erwirkt zu haben. Das Bußgeldverfahren wurde daher eingestellt.

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