Mit Waschhus-Fest öffnete Saison. Einheimische gestalteten das Programm. Ab sofort sind wieder Führungen möglich.
Nach regenreichen Mai-Tagen lugte am Samstagnachmittag pünktlich zur großen Wäsche die Sonne hinter den Wolken hervor: beim traditionellen Waschhus-Fest des Kultur- und Sportvereins in Slate. Das zog Gäste in Scharen an. Sie ließen es sich bei einem Programm von Posaunenchor, Plattsnackern und Linedancern sowie bei Kulinarischem gut gehen.
Für den Kuchen hatten sehr viele im Dorf gesorgt, erfuhr SVZ von Elke Schlicht, eine der Frauen, die den Stand betreute. Wer selbst nicht backen wollte oder konnte, spendierte beispielsweise Kaffee.
Bärbel Weigelt hatte mit ihrer Gruppe eigens für das Fest ein plattdeutsches Stück einstudiert, mittlerweile schon im sechsten Jahr, wie sie erzählt. Die Anregung hatte sie von Plattdeutsch-Veranstaltungen in Kossebade mitgenommen. Die Slaterin hat inzwischen rund 15 kleine Theaterstücke geschrieben - zu jedem Fest ein neues. Sieben Akteure brachten es Samstag auf die Bühne.
Peter Schulz konnte in der Heimatstube ein neues Ausstellungsstück präsentieren, das vom Erfindungsreichtum der Slater spricht. In den 50er-Jahren wurden die Bauern verpflichtet, Blumenkohl anzubauen, weiß Schulz. Aus dem Haus von Bauer Grohnwaldt erhielt das Museum jetzt eine Maschine, die bei der Aufzucht der Jungpflanzen gute Dienste leistete.
Peter Schulz erzählte uns von einem bewegenden Moment, als er Demenzkranke aus Parchim durch die Heimatstube führte. „Die Tränen standen in den Augen.“ Die Demenzkranken erzählten aus ihrer Kindheit. „Es macht richtig Spaß“, sagte der Slater über diese Führungen. Neben Senioren- kommen auch Kindergruppen.
Die neunte Waschhus-Saison ist mit dem Fest eröffnet. Ab sofort sind nach vorheriger Terminvereinbarung wieder Führungen durch die vom Verein betriebene Heimatstube und das Waschhaus möglich. Das übernehmen Edda und Peter Schulz (Telefon 03871-444405) sowie Gerlinde und Wolfgang Ahlsdorf.
Der Kultur- und Sportverein hatte vor dem Fest das Gelände um sein Domizil, den früheren Bahnhof, wieder hergerichtet. Im Winter mussten auch defekte Dachrinnen am Gebäude repariert werden, erklärte Vorsitzender Heinz Madauß. Feuchtigkeit hatte sich ausgebreitet. Da wurde in der Bauphase etwas falsch gemacht, so der Vorsitzende. Er steht seit der Gründung vor zehn Jahren an der Spitze des Vereins, will aber bei den Neuwahlen des Vorstandes am Freitag dieser Woche nicht wieder für diese Spitzenfunktion kandidieren, sondern die Verantwortung in jüngere Hände übergeben. „Da muss mal frische Luft rein“, erklärte er gegenüber SVZ.

