Händelchor und collegium musicum gastieren am Montag in der Parchimer St. Georgenkirche
Die Bachkantate Nr. 117 „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut“ aus der Entstehungszeit um 1730 steht im Mittelpunkt des diesjährigen Konzertes am 31. Oktober in der St. Georgenkirche. Den sechsten Reformationstag in Folge werden der Händelchor Parchim und das Liebhaberorchester collegium musicum in der Backsteinkirche im Herzen der Kreisstadt zu erleben sein (Beginn: 16.30 Uhr). Erstmals stehen sie dabei als Träger des Ludwig-Reinhard-Kulturpreises 2016 des Landkreises Ludwigslust-Parchim vor der Öffentlichkeit.
Die Auszeichnung wurde vor wenigen Tagen in Ludwigslust vergeben (SVZ berichtete). Die Vorsitzende des Vereins Händelchor, Helga Hoffmann, steht noch ganz unter dem Eindruck der Preisverleihung, die im Goldenen Saal des frisch restaurierten Ludwigsluster Schlosses stattfand. Chor und Orchester waren zu der Festveranstaltung eingeladen worden, um ihr zur Eröffnung und zum Abschluss einen musikalischen Rahmen zu geben. „Es war eine tolle Überraschung für uns alle, als bekannt gegeben wurde, dass der Preis an uns geht“, berichtet Helga Hoffmann. Die Parchimerin stand dem Chorverein zunächst von 1995 bis 2001 vor und hat aktuell im sechsten Jahr den Vorsitz inne. „Beide Ensembles freuen sich sehr über diese besondere Anerkennung der langjährigen Beschäftigung mit klassischer Musik“, bekennt auch Volker Schubert vom collegium musicum. Als zusätzliche Ehre betrachteten es Sänger und Musiker, dass die Laudatio von Parchims Bürgermeister Dirk Flörke gehalten wurde. Auf der jüngsten Probe ließen Chor und Orchester vorgestern ihren gemeinsamen musikalischen Leiter Wolfgang Friedrich hoch leben: „Seine umsichtige Leitung und interessante Programmauswahl sorgt seit vielen Jahren für ein sich ergänzendes Miteinander beider Klangkörper“, hebt Volker Schubert hervor.
Für die beiden Klangkörper waren die zurückliegenden Probendienstage eine besondere Herausforderung, da sie sich parallel zu dem Konzert am Reformationstag auch auf den Auftritt vor den Kulturpreis-Nominierten und den offiziellen Vertretern der Preisverleihung vorbereiteten.
Am kommenden Montag sind in St. Georgen mehr als 30 Sängerinnen und Sänger sowie etwa 26 Instrumentalisten des verstärkten collegium musicum zu erleben. Als Solisten wirken Julia Ginsbach (Alt), Wieland Beer (Tenor), Sebastian Segl (Bass), Bianka Schubert (Blockflöte), Ralph-Uwe Künzel (Fagott) und Heiko Wiegandt (Trompete) mit. Auf dem Programm stehen neben der Bach-Kantate auch Werke von Händel, Distler, Walter, ein Doppelkonzert für Blockflöte und Fagott von Telemann sowie eine Motette von Schütz. Zuhörer sollten beim Hörgenuss unbedingt den Blick schweifen lassen: Nachdem im Sommer ein erster großflächiger Abschnitt der Innenrestaurierung abgeschlossen wurde, erschließt sich dem Betrachter auf eindrucksvolle Weise, in welch neuem alten Glanz sich der Kirchenraum nach der Komplettfertigstellung präsentiert. Beide Ensemble sind der St. Georgengemeinde dankbar, dass sie auch in diesem Jahr wieder in der Kirche auftreten dürfen und stets so hilfsbereit und zuvorkommend empfangen werden.