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Neuvergabe der Fischereirechte Angler frustriert: Und da sind es nur noch zwei...

Von Wolfried Ptzold | 23.05.2017, 21:00 Uhr

Unruhe bei Petrijüngern im regionalen Verband: Nunmehr drittes Angelgewässer geht verloren. Die Zukunft ist ungewiss.

Auch eine Woche nach dem Beschluss der Stadtvertreter zur Neuvergabe der Fischereirechte für den Markower Mühlenteich an einen privaten Investor schlagen die Wogen in der öffentlichen Diskussion hoch. A.D. (Name der Redaktion bekannt)bringt es gestern bei einem Besuch in unserer Redaktion auf den Punkt: „Es ist wie ein Schlag ins Gesicht. Viele Angler sind ratlos und sehen einer unsicheren Zukunft entgegen“. „Ich weiß, wovon ich spreche. Seit 48 Jahren gehen ich meinem Hobby, dem Angeln, in meiner Heimatstadt nach und möchte das auch im Ruhestand weiter genießen“, meint der leidenschaftliche Petrijünger. Auf der Mitgliederversammlung, die einen Tag nach der Entscheidung im Stadtparlament stattfand, gab es betretende Gesichter. „Haben die Stadtvertreter keine Kinder oder Enkelkinder? Ihnen sollten sie erklären, warum sie erst die Ufer des Mühlenteiches bei zahlreichen Einsätzen säubern durften und miterlebt haben, wie hier auf Kosten des Angelverbandes Fische eingesetzt wurden, um nun womöglich eine weitere Angelkarte kaufen zu müssen, um hier ihrem Hobby nachzugehen“, meint der enttäuschte Angler, der nicht verstehen kann, warum für die Ansiedlung einer Arztpraxis nun auch ein Fischteich benötigt wird, wie der Großvater der künftigen Pächter der Fischereirechte in einem SVZ-Beitrag in unserer Montagausgabe betont hat.

Auch der Verweis auf andere Angelgewässer in Parchim sehen die heimischen Petrijünger skeptisch. „Für die Voigtsdorfer Teiche soll es ebenfalls private Interessenten gegeben haben. Wir bauen darauf, dass die Landesforst als Eigentümer die Privatisierung der Fischereirechte weiter ablehnen“, so unser Gesprächspartner. „Im Slater Moor haben wir früher gemeinsam geangelt. Das ist auch nicht mehr möglich, nach dem ein Privateigentümer den Zuschlag bekam und die Zuwegung eingeschränkt hat. Die Herrenteiche sind nach der Umweltkatastrophe im Vorjahr, deren Ursache nie aufgeklärt worden ist, für uns Angler ein Totalausfall. Der Angelverband sieht derzeit keine Chance, um hier größere Besatzmaßnahmen durchzuführen. Schon morgen könnte es wieder ein Problem geben“, meint der Petrijünger. Für wenig hilfreich hält der Angelfreund auch den Tipp von Karl-Heinz Pribbernow, den relativ unbekannten Schwanenteich – ebenfalls in Privathand – den Kindern und Jugendlichen als alternatives Anglerrevier zu empfehlen. „Dafür gibt es dort keinen rechtlichen Rahmen“, meint er. Vor allem der Wockersee bleibt den rund 1100 Mitgliedern des regionalen Anglerverbandes erhalten. „Nicht auszudenken, wenn auch dieses Gewässer durch eine gewerbsmäßige Fischzucht im Mühlenteich mit noch mehr Nährstoffen belastet wird und kippt.“

Die Angler sind sich einig, dass sie den neuen Eigentümer der Fischereirechte für den Markower Mühlenteich nach seinen Taten messen und alles genau im Auge behalten werden.