Nachwuchsproblem in den Gemeinden
Bischof von Maltzahn tourte eine Woche durch die Region und zieht Bilanz
Auf seiner Tour durch die Kirchenregion Ludwigslust-Dömitz besuchte der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn nicht nur die kirchlichen Einrichtungen. Sein Interesse galt auch den kommunalen Einrichtungen in der Region. „Ich möchte meinen Besuch nutzen, um all denen auch einmal Danke zu sagen, die in meist ehrenamtlicher Arbeit die Verantwortung für die Bürgergemeinden übernehmen“, so von Maltzahn zum Abschluss seiner Besuchswoche im Gemeindehaus in Eldena am Freitagnachmittag. Dieser Einsatz sei ganz wichtig für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft.
Der Bischof war gemeinsam mit weiteren kirchlichen Vertretern seit Sonntag für eine Woche zu Gast in der Region. Sie besuchten Kirchen, Schulen, Kitas und verschiedene Einrichtungen der Diakonie. Dabei wurde die Wichtigkeit einer noch engeren Verbindung zwischen Kirche und Gemeinde nur allzu deutlich, so der Würdenträger. „Kirchen und Kommunen müssen noch enger kooperieren“, sagt Maltzahn. Oft stehe man vor den gleichen Herausforderungen, zum Beispiel wenn eine Fusion zu einer größeren Gemeinde in Betracht gezogen werden müsse. Der Bischof stellte aber auch fest, dass von den früheren Berührungsängsten zur Kirche kaum noch etwas zu merken sei. Man gehe jetzt viel selbstverständlicher miteinander um, organisiere Feste zusammen und gestalte gemeinsame Projekte. Viele positive Geschichten hat er gehört, wie die Menschen Flüchtlinge aufgenommen haben, sich um Kinder gekümmert und Sprachunterricht organisiert haben. Dass Kirche und Gemeinde gut zusammenarbeiten können, kann Elke Ferner, Bürgermeisterin von Eldena, nur bestätigen. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis“, so Ferner. Pastorin Christine Nagel-Bienengräber und die Gemeinde unterstützen sich gegenseitig bei einer Vielzahl von Projekten. Auch Christel Drewes, Bürgermeisterin von Vielank, bestätigt das. „Es läuft bei uns wunderbar. Wir ergänzen uns wirklich gut.“
Die größten Sorgen bereite den kommunalen sowie auch kirchlichen Gemeinden die Jugend. „Ich habe mitbekommen, wie die Orte darunter leiden, dass die jungen Leute weggehen“, sagt Maltzahn. Und auch die Frage nach der Jugendarbeit stehe im Raum, wie Martin Fritz, Präventionsbeauftragter des Kirchenkreises Mecklenburg, auf der Tour feststellte. Häufig gebe es keine Orte für Jugendliche – keine Räume, wo sich die Jungen und Mädchen selbst entfalten können. „Da besteht großer Nachholbedarf.“
Zum Abschluss der Besuchswoche wird am Sonntag, 25. September, um 10 Uhr zum zentralen Gottesdienst des östlichen Teils der Kirchenregion in die Kirche Grabow eingeladen.

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