Wöbbelin : Ein Stück Geschichte auf Papier
Für neue Ausstellung „Im Wandel der Zeit“ tragen Philatelisten historische Postkarten und Briefmarken zu Theodor Körner zusammen
Eine Postkarte von Hermann Dassow an seine Eltern ist das älteste Ausstellungsstück der aktuellen Schau im Theodor-Körner-Museum. In Sütterlinschrift bedankt sich darauf der Sohn für den Brief der Eltern und berichtet über seinen Aufenthalt in Wöbbelin - dem Ort, in dem der berühmte Theodor Körner unter einer alten Doppel-Eiche begraben liegt. Die Karte anno 1896 stammt aus dem Archiv des Museums. „Wir haben über die Jahre viele Karten zu Körner zusammengetragen“, so Ramona Ramsenthaler auf der Ausstellungseröffnung. Mit Hilfe des Hamburger Philatelievereins VPS (Verein für Postwertzeichensammler) 1894 e.V. sei es nun endlich gelungen, das Material zeitlich und thematisch einzuordnen.
Daniel Piasecki, 1. Vorsitzender des Vereins, hatte großen Anteil daran. „Wir stellen hier Motive gegenüber, die zeigen, wie unterschiedlich man in der Geschichte mit Theodor Körner umgegangen ist.“ So dienten lange nach Körners Tod Karten-Motive vom „Heldentod fürs Vaterland“ im Deutschen Reich als reine Propaganda.
In der DDR war das Konterfei Körners auf einer 20-Pfennig-Mitgliedsmarke der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF) abgedruckt worden. Zur Würdigung der deutsch- sowjetischen Waffenbrüderschaft. „Wie man in der Schau sieht, hat sich die Darstellung Körners je nach Epoche verändert“, so Piasecki. So sei Körner während des ersten Weltkrieges oft viel älter und mit einem Ehering an der Hand dargestellt worden. „Ein junger Bursche von 21 Jahren passte da einfach nicht ins Bild.“
Mit der Auswahl der Motive zeigt Daniel Piasecki auch die Lebensstationen Körners. Von seinem Geburtshaus, dem Elternhaus bis zur Aufbahrung des gefallenen Körners in einem Wöbbeliner Bauernhaus gleich gegenüber des heutigen Museums.
Auch Philatelist Eberhardt Partzsch aus Neustadt-Glewe hatte die Schau mit vorbereitet. Mit so genannten Ersttagsbriefen zum Erscheinen einer neuen Körner-Briefmarke. „Briefmarken sind kleine Stücke aus Papier, die viel aussagen zu Person und Zeitgeschehen“, sagt Eberhardt Partzsch. Die neue Körner-Ausstellung sei ein schönes Beispiel dafür.

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