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Ludwigslust In der Nachfolge Helene von Bülows

Von Uwe Khnke | 31.10.2016, 10:37 Uhr

Festgottesdienst und Empfang zum Abschluss des Jubiläumsjahres und zum Jahresfest des Stifts Bethlehem

Einen kleinen Vorgeschmack auf den gestrigen Reformationstag gab es in Ludwigslust bereits am Sonntag. Im Namen der Nordkirche überreichte Landesbischof Gerhard Ulrich zu Beginn eines Gottesdienstes dem Stiftspropst und Vorstandsvorsitzenden des Stifts Bethlehem, Jürgen Stobbe, ein Exemplar der soeben erschienenen Lutherbibel 2017 als Altarbibel für die Stiftskirche.

Anlass des Festgottesdienstes war der Abschluss des Jubiläumsjahres zum 200. Geburtstag Helene von Bülows und des Jahresfestes des Stifts Bethlehem Ludwigslust. 1851 hatte Helene von Bülow das Stift Bethlehem gegründet.

Gelegenheit auch, langjährige Mitarbeiter, die den Weg der Stiftsgründerin nachgehen, mit dem Goldenen Kronenkreuz, dem Dankzeichen der Diakonie, auszuzeichnen. Die Ehrung wurde Dieter Ueltzen (Ludwigsluster Kirchenmusiker), Carola Hopp (Intensiv-Therapie-Station Ludwigslust), Marion Lüer (Ludwig-Danneel-Haus) und Stefan Voss (Qualitätsmanagement-Beauftragter) zuteil.

In seiner Predigt erinnerte Landesbischof Ulrich an das Leitwort des Stifts Bethlehem aus einer Rede Jesu im Matthäusevangelium: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Ulrich fuhr fort: „Das ist ein Versprechen, das Sie jedem geben, der in eine Ihrer Einrichtungen kommt: In dir erkenne ich Jesus, du bist Gottes Ebenbild. Das ist der Maßstab Ihres Verhaltens, auch im Umgang untereinander. Im Stift Bethlehem und inzwischen im Westmecklenburg-Klinikum ‚Helene von Bülow‘ wird das seit 160 Jahren sichtbar, fühlbar, glaubbar.“

Auch beim anschließenden Empfang im Festsaal des Stifts Bethlehem blieb der Grundgedanke Helene von Bülows im Mittelpunkt. „Sie stand den gesellschaftlichen Vergnügungen des Adels mit Abneigung gegenüber, galt als introvertiert“, so Martin Scriba, Landespastor für Diakonie. Helene von Bülow, die aus gutem Hause stammte, habe sich den Schwächsten der Gesellschaft zuwenden wollen. „Dies ist auch heute Basis für unseren Sozialstaat“, unterstrich Birgit Hesse, die als eine ihrer letzten Amtshandlungen als Sozialministerin nach Ludwigslust gekommen war. Das bedeute aber auch ständigen Wandel in der Krankenhauslandschaft. „Sie stellen sich der Verantwortung“, so die Ministerin an die Adresse des Westmecklenburg-Klinikums. „Um die Zukunft der Klinik ist mir nicht bange.“

Und Landrat Rolf Christiansen erneuerte den Anspruch, das Westmecklenburg-Klinikum als gemeinnütziges Krankenhaus zu erhalten.