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ludwigslust „Es war einfach wunderbar“

Von muen | 25.08.2014, 07:00 Uhr

Erste „Nacht der Musik“ feierte am Sonnabend in Ludwigslust glänzende Premiere / Vorstellungen begeisterten Publikum

Gegen Mitternacht zeigten sich Gudrun Krüger und ihr Mann Michael Krüger aus Consrade bei Schwerin von der ersten Ludwigsluster „Nacht der Musik“ restlos begeistert: „Es war einfach toll. Das gesamte Arrangement, die Zusammenstellung der Musik, die Gespräche mit den Künstlern. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung. Und bei dieser Qualität gehen auch die 30 Euro Eintrittspreis pro Person vollkommen in Ordnung“, erklärten die Gäste begeistert.

Zu diesem Zeitpunkt lagen hinter den Krügers und den anderen Gästen des Abends zwei begeistert aufgenommene Konzerte und eine gleichfalls musikalische Überraschung im Schloss-Café. Begonnen hatte die erste „Nacht der Musik“ in der Katholischen Kirche St. Helena und St. Andreas mit einem fröhlichen Auftritt des Ensembles „Trigon“, dessen Mitglieder durch ihre Musik nach eigener Aussage Freude schenken, aber auch sich selbst und die Zuhörer verzaubern möchten. Und genau das ist den drei Musikern Katrin Krauß, Kerstin de Witt und Holger Schäfer, die auf insgesamt zwölf Instrumenten von Cembalo und Harfe sowie Violine bis zu verschiedenen Flöten und natürlich im Gesang zu Hause sind, auch in Ludwigslust hervorragend gelungen. Die drei Vollblutmusikanten erfreuten ihre Zuhörer in St. Helena u. a. mit Volksmusik im besten Sinne des Wortes aus mittelalterlichen deutschen Landen, aus Irland und Skandinavien, die sie in ihren eigenen Arrangements zu Gehör brachten. Zwischendurch erzählte Holger Schäfer, der sich dazu selbst an der Harfe begleitete, ein poetisches Märchen von drei Brüdern, die sich auf den Weg machen, um das Einhorn zu fangen.

Das erste der beiden Konzerte der langen musikalischen Nacht endete mit einer Sonata von Antonio Vivaldi und zwei Zugaben, darunter ein wiederum fröhlicher Tanz aus den berühmten Sammlungen des englischen Musikverlegers John Playford (1623-1686).

Auf dem Wege zum zweiten Konzert im „Luna Filmtheater“, wo die Musikinteressenten ein Tango-Abend mit historischen Filmeinlagen erwartete, gab es aber erstmal einen Zwischenstopp im Schloss-Café.

Dort bekamen die Gäste nicht nur jeweils einen Cocktail („Elfentraum“ ohne Alkohol oder „Koboldrausch“ mit Alkohol), sondern als besondere Überraschung zudem eine Zusatzvorstellung von Holger Schäfer, seines Zeichens Minnesänger der Jahre 2008 und 2012. Er wusste nicht nur als Interpret ritterlicher Lieder und bekannter Volkslieder wie „Wenn alle Brünnlein fließen“ und „Dat du min Leevsten büst“ zu überzeugen, sondern auch als nachdrücklich-einfühlsamer Aufforderer zum Mitsingen. Experiment gelungen. Von der Kirche zum Café war das Publikum übrigens durch einen von der Feuerwehr mit Fackeln erleuchteten und sehr romantisch wirkenden Pfad durch den Schlosspark gelangt.

Dritte und leider auch letzte Station war ein ebenfalls mit Begeisterung aufgenommener Auftritt des Hamburger Duos „Lieber Tango“ mit dem Deutschen Alfons Bock (Bandoneon) und dem gebürtigen Spanier Angel García Arnés. Die beiden Virtuosen ließen nicht nur alte und neue Tangos, Milongas und auch einen Candombe erklingen, sondern erklärten während ihres Kammerkonzerts in der minimalistischen Urbesetzung des Tangos auch das eine oder andere zu den Hintergründen dieser Musik. Passend dazu wurden einige historische Filmaufnahmen aus Argentinien vom Anfang des 20. Jahrhunderts präsentiert. Besonders reizvoll, als sowohl auf der Bühne als auch auf der Leinwand Bandoneonspieler und Gitarrist zu sehen waren.

Bleibt zum Schluss nur noch die auch an Gudrun und Michael Krüger aus Consrade gestellte Frage nach dem Wunsch einer Wiederholung der „Nacht der Musik“. „Was meinen Sie?“ Schnelle, eindeutige Antwort: „Ja, durchaus. Es war einfach wunderbar.“