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Warlow Bayern entdecken Warlow für sich

Von MICK | 04.10.2016, 09:27 Uhr

Ehepaar aus dem Dachauer Land kauft altes Haus und saniert es, um den Ruhestand in Mecklenburg-Vorpommern zu verbringen

Vor dem Haus in der Gartenstraße 3 in Warlow steht ein schmuckes Wohnmobil mit dem Kennzeichen DAH - es steht für den Landkreis Dachau im Freistaat Bayern. Es gehört Petra und Gerald Dorweg, die dieses Haus zu ihrem künftigen Alterswohnsitz auserkoren haben. Sehr zur Freude von Warlows Bürgermeister Rainer Zimmermann, der in absehbarer Zeit zwei neue Einwohner in seiner Gemeinde begrüßen kann. Aber warum wollen Bayern ins mecklenburgische Warlow ziehen? „Schuld daran ist eigentlich meine Frau“, schmunzelt Gerald Dorweg. „Sie wollte was in Mecklenburg-Vorpommern finden“, sagt der 57-Jährige, der aus Landhut kommt. Seine Ehefrau stammt aus München und beide wohnen jetzt im Dachauer Land.

„Wir waren 2008 mit unserem Wohnmobil auf Urlaubstour durch MV. Wir wollten die uns bislang unbekannten Gefilde der neuen Bundesländer erkunden und drehten unsere Runde von der Mecklenburgischen Seenplatte über Plau am See bis hin nach Wismar an die Ostsee und haben da auf verschiedenen Campingplätzen übernachtet. Wir hatten damals unsere beiden Töchter mit dabei und dieser Urlaub hat uns sehr gefallen, von der Natur und der Landschaft her“, ergänzt Petra Dorweg.

Der große Traum der beiden Bayern ist es, ein freistehendes Haus mit viel Grund zu haben. „Uns schwebte ein Drei-Seiten-Hof vor, ein Bauernhof mit Tieren. Wir haben uns auch bei uns in der Region umgeschaut, in Niederbayern und im Bayrischen Wald, aber als möglichen Alterssitz haben wir das Passende nicht gefunden“, ließ sich Gerald Dorweg vernehmen. „Wir wollten etwas Schönes haben mit netten Leuten, einer schönen Umgebung, und das halt auch vom Finanziellen alles zusammenpasst“, ergänzt seine Frau. So haben sie sich in Mecklenburg-Vorpommern umgesehen, haben mehrere Objekte in Augenschein genommen, eins in der Nähe des Plauer Sees, eins bei Lübz und ein Objekt am Schaalsee in Zarrentin. „Letztlich haben wir uns für das Haus in Warlow entschieden. Das war das Beste, was wir ausgehend von unseren Vorstellungen gesehen haben. Vom Umfeld her, von der Lage, der Verkehrsanbindung, von der Natur, all das hat uns zugesagt“, so Gerald Dorweg.


Viel Arbeit und Zeit sind zu investieren

Aber es liegt noch ein weiter Weg vor den beiden künftigen Neubürgern von Warlow, ehe sie ihr neues Haus werden beziehen können. Das wissen beide auch, aber die Menge an Arbeit und Zeit, die sie hier in die Sanierung des aus dem Jahr 1880 stammenden Hauses investieren müssen, schreckt sie nicht ab. „Wir haben das ja schon einmal gemacht, als wir unser jetziges Reiheneckhaus auf Vordermann gebracht haben“, sagt Gerald Dorweg.

Seit gut einer Woche sind die Beiden hier, haben schon Sicherungsarbeiten am maroden Dach ausgeführt, werden immer wieder zwischen ihrem bayrischen Wohnort und dem neuen Mecklenburger Wahl-Zuhause pendeln - und auf einer Tour rund 700 Kilometer unterwegs sein. „Wir machen dann Urlaub mit handwerklicher Tätigkeit“, lacht die Bankkauffrau. „In gut fünf bis sechs Jahren wollen wir soweit sein, dass das Haus einigermaßen bewohnbar ist“, wirft der gelernte Sanitätsinstallateur, der auch einen Meisterbrief hat, ein. Und auch mit anderen Gewerken kennt sich der 57-Jährige aus, ist er doch Bauleiter für Tiefbau, Gas und Wasser. „Bis zu unserer Rente wollen wir dann alles fertig haben“, so Gerald Dorweg. In den paar Tagen, in denen sie hier in Warlow sind, haben sich die Beiden schon mit den Nachbarn bekannt gemacht. „Wir sind hier gut aufgenommen worden“, freut sich Petra Dorweg. Auch Rainer Zimmermann ist froh, dass aus dem 15 Jahre leerstehenden Haus bald wieder ein Schmuckstück wird. Bewohnt von einem engagierten Ehepaar, das ein Ziel vor den Augen hat und somit für weitere positive Schlagzeilen in der Gemeinde sorgt.