Neustädter Grundschüler erleben Kartoffel-Spartakiade auf der Burg.
Eierlaufen kann jeder. Aber kann Kevin auch den Löffel mit einer Kartoffel in der rechten Hand halten und dabei gleichzeitig mit der linken Hand ein Laufrad schieben? Er kann. Unter lautem Jubel seiner Mitschüler aus der 3b rollt er das Rad über die Ziellinie, ohne dass die Kartoffel fällt. „Superkartoffel“ haben die Drittklässler ihr Klassenteam genannt. Sie müssen an diesem Morgen auf der Wiese vor der Neustädter Burg gegen die „Knollis“ aus der 1a, die „Kartoffelspalten“ aus der 2b oder die „Kartoffelkäfer“ aus der 4a antreten. „Gegeneinander ist hier aber das falsche Wort“, sagt Marianne Böthfüer vom Lewitz-Verein. „Hier geht es um Geschicklichkeit, Reaktion und Schnelligkeit. Um Teamgeist und vor allem um ganz viel Spaß.“ Schon halb sieben in der Früh hat Marianne mit ihrem Mann Karl-Friedrich Böthfüer in der Dunkelheit die acht Spiel-Stationen der „Kartoffel-Spartakiade“ für die Neustädter Grundschule aufgebaut. Viele der Spiele kennt Karl-Friedrich Böthfüer noch aus seiner eigenen Kindheit. Kartoffelsackhüpfen zum Beispiel oder Team-Ski. „Zu viert müssen die Kinder auf Holzschienen gemeinsam vorwärts kommen. Das geht nur mit Absprache und klaren Kommandos“, sagt seine Frau Marianne. „Es macht Spaß zu sehen, wie begeistert die Kinder sind.“ Manchmal sei es aber auch erschreckend, wie ungeschickt das eine oder andere Kind an die Übungen herangeht. „Es ist halt eine andere Generation. Wir Kinder waren früher nur draußen in der Natur unterwegs, haben uns unsere eigenen Spiele ausgedacht.“ Heute müsse sie manchem Kind erklären, dass Kartoffeln nicht in „Afrika auf Bäumen wachsen“ und „Pommes aus Kartoffeln gemacht werden“. Wie schnell das geht, erlebten die Kinder am Mittwoch hautnah an der „Kochstation“. Denn nur wer selbst Kartoffeln schälte und schnippelte, durfte am Ende die leckeren Pommes aus der mobilen Fritteuse des Burgrestaurants auch probieren.
Schulleiterin Susanne Heering will den Kartoffel-Tag auch die nächsten Jahre fest in die Projektwoche integrieren. „Es ist eine tolle Sache mit sehr engagierten Helfern. Den Kinder gefällt es jedes Mal aufs Neue.“
Das mobile Mäusenest, mit dem die Böthfüers die Sportspiele zu den Kindern bringen, fährt auch im Herbst noch übers Land. Heute ist es zu Gast in Matzlow/Garwitz und am 14. Oktober an einer Grundschule in Schwerin.
