Unternehmen in Gemeinde liefert Schneckenförderer in zahlreiche Länder
Es ist kein ungewöhnliches Bild, wenn in der F.A.S. GmbH in Schwanheide plötzlich ein Kunde mit einer Ladung Erdnüssen vor der Tür steht. Für das Unternehmen, das auf Trog- und Rohrschneckenförderer spezialisiert ist, gehört das zur täglichen Arbeit – für ihre Kunden zu forschen und ihre Produkte weiterzuentwickeln.
Die Schneckenförderer finden in nahezu allen Industriebereichen Anwendung, und das in der ganzen Welt. „Wir produzieren für die Landwirtschaft, aber auch für die Lebensmittelindustrie, um beispielsweise Schokoladenmasse transportieren zu können, oder für den Maschinenbau oder die Medizintechnik“, erklärt Geschäftsführer Bodo Ahnseel. Die kleinsten Förderer hätten einen Durchmesser von 20 Millimeter, die größten von 1200 Millimeter mit einer Länge von bis zu 12 Metern. Gefertigt wird alles in Eigenregie von der Planung und Konstruktion bis hin zur Fertigung und Montage. „Dabei probieren wir bei uns viel aus. Wenn ein Kunde ein Produkt haben möchte, das Erdnüsse transportiert, dann testen wir das hier.“
Das Unternehmen in Schwanheide schaut bereits auf eine lange Historie zurück. In den Jahren von 1954 bis 1966 wurden hier landwirtschaftliche Maschinen und Anlagen instand gesetzt. 1967 wurde dann durch Erweiterungen des Unternehmens die industrielle Fertigung von Schneckenförderern aufgenommen. Am 11. Juli 1995 gründeten der ehemalige Vertriebsleiter Bodo Ahnseel und Dipl. Ing. (FH) Maschinenbau Christine Henke das heutige Unternehmen F.A.S. GmbH, das im letzten Jahr 20-jähriges Bestehen feierte. „Es war wirklich eine sehr spannende Zeit“, erinnern sich die Geschäftsführer zurück.
Derzeit arbeiten rund 30 Angestellte in dem Unternehmen in Schwanheide. Fast alle stammen aus der Region. Für das kommende Jahr hat sich ein neuer Azubi gefunden, der gerade ein Praktikum absolviert. „Es wird aber immer schwieriger, Lehrlinge zu finden“, stellt Christine Henke, die für die Buchhaltung im Betrieb verantwortlich ist, fest. Von den insgesamt 12 Lehrlingen zum Konstruktionsmechaniker wurden sechs übernommen. Aber es kommen von Jahr zu Jahr weniger Bewerbungen. „Der Einknick ist zu merken.“ Dabei sei der Beruf sehr abwechslungsreich und attraktiv. „Wir haben viele Sonderanfertigungen für unsere Kunden“, so Ahnseel. Hier komme nichts „von der Stange“. Und so kommt es auch häufiger vor, dass zu Versuchszwecken der Kunde mit einer neuen Ladung Erdnüsse, Getreide oder Nickelkugeln vor der Tür steht.
Was macht Ihre Gemeinde aus?
Unsere Gemeinde liegt in der schönsten Ecke Deutschlands. Angrenzend an das Grüne Band der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, eingebettet in Naturschutz und FFH-Gebiete. Bei uns lässt es sich gut leben, und die Arbeit ist durch die gute Infrastruktur gut zu erreichen. Wir haben eine wunderschöne Kita und zahlreiche Vereine, die das Gemeindeleben bereichern und ein Angebot für Menschen aller Generationen bietet. Bei uns wird Ehrenamt und Zusammenhalt gelebt.
Was will die Gemeinde tun, um auch künftig bestehen zu können?
Die Gemeinde hat schon in den letzten Jahren immer alles dafür getan, sparsam zu wirtschaften und sich dennoch weiterzuentwickeln. So soll es auch bleiben. Aufgrund der schönen Lage, der guten Verkehrsanbindung und der Möglichkeit der Kinderbetreuung zieht es auch junge Familien hierher, sodass dem demographischen Wandel gelassen entgegengesehen werden kann. Eine große Gemeindefusion oder gar eine Samtgemeinde wird von uns als nicht sinnvoll erachtet. Gerade durch unsere Eigenständigkeit und die direkte Kommunikation untereinander kann viel mehr erreicht werden. Der Einzelne ist motiviert, sich in die Gemeinschaft einzubringen und stärkt damit den Zusammenhalt.
Was wünschen Sie sich vom Landkreis?
Natürlich eine Senkung der Kreisumlage, wie viele andere Gemeinden. Aber auch einen Verwaltungsabbau. Der Bürger hat immer mehr das Gefühl, dass der Verwaltungsapparat ihn schon bei kleinen Anträgen erdrückt und überfordert. Es muss wieder der Eindruck entstehen, dass der Landkreis Dienstleister für den Bürger und nicht „Verhinderer“ ist. Ich wünsche mir also eine gute Zusammenarbeit.
Die Gemeinde Schwanheide, bestehend aus den Ortsteilen Schwanheide (1560) und Zweedorf(1252), grenzt wie die Nachbargemeinde Nostorf an das Land Schleswig-Holstein an.
Die Gemeinde hat insgesamt 741 Einwohner, OT Schwanheide 552, OT Zweedorf 189.
Die Gemeinde erstreckt sich über ein Gebiet von 2651 ha.
Die Gesamteinnahmen der Gemeinde betragen für 2016: 663000 Euro, davon Grundsteuer A+B 82000 Euro,
Gewerbesteuer 55000 Euro,
Gemeindeanteil Einkommensteuer 189000 Euro,
Schlüsselzuweisungen 191900 Euro.
Demgegenüber stehen die Gesamtausgaben für 2016: 734700 Euro, unterteilt in
Kreisumlage 231900 Euro,
Amtsumlage 112300 Euro,
Schulverbandsumlage 73900 Euro,
Schulkostenbeiträge 24500 Euro,
Kinderbetreuungskosten Kindertagesstätten/Tagespflege 46600 Euro.
