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Gammelin Umgang mit Tieren ist ihr Ding

Von DIHI | 24.12.2015, 12:00 Uhr

Astrid Müller-Schilling aus Gammelin möchte gern nach Spitzbergen fahren und kann auf ihre Lieblingsmenschen nicht verzichten

Der Umgang mit Tieren ist ihr Ding, obwohl sie zu ihrer Tierpension wie die Jungfrau zum Kind gekommen ist, wie Astrid Müller-Schilling aus Gammelin über sich selbst sagt.

Sie hat vielmehr ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Einst studierte sie Meliorationsbau und arbeitete auch in der Branche, bis die Wende kam. Schließlich war sie als Bauingenieurin in Baubetrieben tätig. Die Arbeit habe ihr Spaß gemacht, keine Frage, aber der Druck in diesem Bereich wurde immer größer. Der Zufall wollte es, dass sie Kontakt mit einem ihr gut bekannten Tierarzt in Vellahn aufnahm, um ihre Katzen kastrieren zu lassen.

Man kam ins Gespräch, und daraus entwickelte sich die Idee für ihre Selbstständigkeit.

Seit 1996 wohnt sie in Gammelin und im Jahr 2004 ging es an die Arbeit für die Tierpension. In einem ehemaligen Schweinestall wurden nun die Zwinger eingebaut. Ihr Ziel sei es immer gewesen, den Tieren möglichst viel Freiheit, bestenfalls im Rudel, zu bieten und bei der Unterbringung der Tiere einen Kompromiss zwischen Zwingerhaltung und Freilauf zu erzielen.

Das ist ihr offensichtlich gut gelungen, wovon sich seither die zahlreichen Hunde- und Katzenbesitzer überzeugen konnten, die ihr Tier bei ihr in Obhut gegeben haben. Und nach all den Jahren ihrer Selbstständigkeit kann sie einschätzen, wie wichtig eine solide Erziehung des Tieres für sein Verhalten ist. Ihr Umgang mit den Tieren erfolgt fast intuitiv, sie erzieht nicht die Tiere anderer Leute, geht aber auf die Charaktere ein und bespricht das auch offen mit den Haltern. Und ganz wichtig: Ihr eigener Hund, eine Bordercollie-Schäferhündin, muss mit den Pensionstieren klar kommen.

Diese Arbeit, mit eigenem Zeitmanagement und ohne übergeordnetem Druck, ist das, was sie sich vorgestellt hat und dankbar annimmt. Astrid Müller-Schilling beantwortet Dieter Hirschmann von der SVZ die Fragen zum Wochenende.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Alles wird gut.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Es gibt zwei. Entweder draußen auf dem Hof, wo ich immer etwas zu tun habe, oder drinnen auf meinem Lieblings-Sofa.
Womit haben Sie ihr erstes Geld verdient?

Ich glaube das war als Schülerin auf der LPG in Kloddram, wo ich auf dem Feld Rüben verzogen habe. Es kann aber auch bei Mechachrom in Brahlstorf gewesen sein. Jedenfalls habe ich mein erstes Geld als Schüler in den Ferien verdient.
Und wofür haben Sie es ausgegeben?

Aus heutiger Sicht sicherlich für überflüssigen Kram. Ich weiß es nicht mehr so genau, ich habe mir gern mal was zum Naschen gekauft.
Wo findet man Sie am ehesten?

Hier in und an meiner Tierpension. Ich bin ein Draußen-Mensch. Deshalb findet man mich hier auf unserem Hof.

Ich liebe die Natur und habe ein Auge auf das, was so wächst und blüht und kreucht und fleucht.
Was stört Sie an anderen?

Intoleranz, Missgunst und sogenannte Energiefresser, die auf Kosten ihrer Mitmenschen leben.
Wer ist Ihr persönlicher Held?

Held ist ein großes Wort. Wenn aber Held, dann will ich hier unbedingt meine Mutter nennen, die uns sechs Kinder durch dick und dünn begleitet und uns möglichst die Steine aus dem Weg geräumt hat. Ich ziehe den Hut vor ihr, darüber, was sie geschafft hat.
Was würden Sie gern noch können?

Ich würde gern richtig viele Sprachen können, zum Beispiel Englisch und Spanisch vertiefen, damit ich besser international kommunizieren kann.
Was bedeutet Ihnen persönliches Glück?

Mein jüngster Bruder hat mal gesagt, dass Glück die Abwesenheit von Unglück ist. Und damit hat er es genau getroffen. Glück bedeutet für mich auch einfach das Leben.
Wen würden Sie gern maltreffen?

Keine bestimmte Person, durch meine Arbeit und meine Hobbys komme ich mit sehr vielen Menschen zusammen. Ich treffe einfach gerne Leute, die offen und interessiert sind.
Was findet man bei Ihnen im Kühlschrank?

Alles: Brot, Butter, Wurst, Käse, Eier, unsere Familie ist hier breit gefächert.
Wenn Sie kochen oder essen gehen, welche Küche bevorzugen Sie?

Eine herzhafte Küche. Wir probieren uns gern aus, besonders das, was man nicht alltäglich isst.
Welches Buch lesen Sie gerade?

Ich lese leider zu wenig, aber gegenwärtig befasse ich mich mit drei Büchern. Meine Hauptthemen sind „eigenartigerweise“ immer Hunde. Maike-Maya Nowak schrieb „Wanja und die wilden Hunde“ und „Wieviel Mensch braucht ein Hund“. Die Autorin kommt mir sehr nahe in meiner Einstellung zum Umgang mit Hunden. Dazu lese ich von Dirk Grosser „Ein Buddha auf vier Pfoten“.
Worauf könnten sie niemals verzichten?

Auf meine Lieblingsmenschen, auf meine Familie, auf interessante und interessierte Menschen, um mich herum und natürlich auf Tiere. Welchen Traum wollen Sie sich noch erfüllen?

Einmal nach Spitzbergen, ein Traum von Kindheit an.
Können Sie sich mit nur einem Wort beschreiben?

Offen.
Wo ist für Sie Heimat?

Hier in Gammelin, auf dem Hof bin ich sehr verwurzelt.
Wenn Sie drei Wünsche frei hätten?

1. Ein erfülltes Leben. 2. Frieden, ich würde mich freuen, wenn dieses Säbelrasseln aufhört. 3. Ein wertefreier und respektvoller Umgang miteinander, mit den Tieren und der Natur.
Verraten Sie uns was kaum jemand weiß?

Das kann ich nicht, weil ich einfach zu offen bin. Wenn es doch etwas gibt, dann hat das sicherlich seinen Grund.
Wem sollen wir diese Fragen ebenfalls stellen?

Elisabeth Liefert, unsere Kantorkatechetin wegen ihres unermüdlichen Einsatzes für die Musik, oder Torsten Rosenfels aus Wittenburg, der nicht nur Tieren in und aus der Not hilft, sondern auch Projekte zum Brunnenbau im Senegal aktiv begleitet. Und mir fällt Tierarzt Torsten Müller aus Vellahn ein, der sich für die „Heinz-Sielmann-Stiftung“ engagiert.