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Boizenburg Mit der Natur verbunden bleiben

Von Dieter Hirschmann | 26.10.2016, 04:59 Uhr

Angler des Vereins „Untere Sude“ e.V. Neu Gülze halten solche Werte, wie Natur- und Umweltschutz hoch. Verein besteht 25 Jahre

Boizenburg In einigen Wochen geht das Angeljahr für die Mitglieder des Neu Gülzer Angelvereins „Untere Sude“ mit der Jahreshauptversammlung zu Ende. Wie der Vereinsvorsitzende Wilfried Pröhl im SVZ-Gespräch sagte, sind die Angler am 20. November um 9.30 Uhr in das Dorfgemeinschaftshaus nach Besitz eingeladen. Auf der Zusammenkunft wird über die neuen Vorhaben beraten und auch noch einmal ein Rückblick auf das vergangene Jubiläumsjahr geworfen.

„Dieses Jahr stand ganz im Zeichen unseres 25. Vereinsjubiläums. Im Frühjahr hatten wir zur Festveranstaltung eingeladen und alle weiteren Vorhaben über das Jahr standen im Zeichen unseres Jubiläums“, sagt der Vereinsvorsitzende weiter. Zum Angelverein „Untere Sude“ gehören insgesamt 140  Mitglieder.

Rückblick: Am 6. Februar 1991 wurde der Angelvereins „Untere Sude“ in das Vereinsregister  des Amtsgerichtes Hagenow eingetragen. In den ersten Jahren befassten sich Mitglieder und Vorstand u.a. mit den Fragen: Wo und was darf geangelt werden? Was kostet eigentlich der Mitgliedsbeitrag? Wo und zu welchen Bedingungen können die Sportfischer und Sportangler ihren Sport auch zukünftig betreiben? Vom Landesanglerverband und von den zuständigen Stellen der Landesregierung wurde Anfang der 90er-Jahre dem Verein bestätigt, dass alle DAV-Gewässer  (ehemals DDR-Angelverband)  im Land wie bisher beangelt werden könnten.  Bei Privatgewässern musste eine Regelung zwischen Verein und Eigentümer gefunden werden. 1993 pachtete der Angelverein den Burgsee mit allen Nebenarmen, der der Gemeinde Besitz gehört.

Angeltouren nach Dänemark

In den 90er-Jahren entwickelte sich  ein reges Vereinsleben. „Ich erinnere mich beispielsweise an das Jugendangeln mit den befreundeten Anglern aus Tespe, an die Angeltour nach Dänemark und an das Kinderangellager des Regionalverbandes sowie an gemeinsame Ausflüge nach Norwegen, an das Hochseefischen in Heiligenhafen, Wismar, Büsum und Laboe“, erzählt der Vereinsvorsitzende weiter.

Um noch mehr für die Nachwuchsarbeit zu tun, führten die Angler im Jahre 2000 das Schnupperangeln für Kinder bis 14 Jahre ohne Fischereischein ein. Zwischen elf  und 21 Kinder sind im Durchschnitt am Baggersee in Gülze oder an der  Mühlenbrack dabei.

Selbstverständlich gehört die Pflege der Vereinsgewässer mit zu den ehrenamtlichen Aufgaben der Angler. „Als vornehmste Aufgabe sehen wir die Erhaltung der gepachteten Gewässer und die Pflege des Fischbestandes. Wir haben in den vergangenen 17 Jahren Fischbesatz vom Landesverband erworben. Bis zu zwei Mal pro Jahr setzten wir Aale, Karpfen und Weißfisch in unseren Gewässern aus“, macht Wilfried Pröhl auf einen wichtigen Fakt aufmerksam. Die Vereinsgewässer befinden sich nach Informationen des Vorstandes in mehreren Schutzgebieten, u.a. im FFH Gebiet, im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal, im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, im Unesco Vogelschutzgebiet, um nur einige Beispiele zu nennen.

„Sind wir mit einer Parkverwaltung nach zähen Verhandlungen um bestehende Angelplätze fertig, stehen auch schon die nächsten Gespräche vor der Tür. Und wir erfahren, dass der Biber sehr scheu ist und der Storch in meterhohem Gras und Schilf zu Hause ist.  Wir erinnern uns noch daran, wie vor Jahren der Kormoran unter Artenschutz gestellt wurde, der sich jetzt als Plage herausstellt“, so der Vereinsvorsitzende weiter.

Obwohl es im Umfeld weitere Angelsportvereine gibt, konnte der Verein aus Neu Gülze seine Mitgliederzahl nach Informationen des Vorstandes halten und in den vergangenen Jahren gibt es eine steigende Tendenz.