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Hagenower Kreisblatt Licht für die „Sonnenkäfer“

Von KFRI | 20.10.2016, 21:00 Uhr

Gestern wurde die umgebaute Vorzeige-Kita des ASB in Schwanheide offiziell eingeweiht/Raum und Licht auf 600 Quadratmetern

„Ich bin mächtig stolz auf das hier“, fasst Leiterin Karin Rauh am Ende des Rundgangs durch die neuen und umgebauten Räume der Kita „Sonnenkäfer“ zusammen. „Das hier“ sind 600 Quadratmeter Licht und offener Raum, in die sich die ehemalige dunkle und viel zu kleine Baracke der Kindertagesstätte des ASB in Schwanheide nun verwandelt hat.

Der Umbau der Kita war dringend notwendig geworden, weil die bis dahin vorhandenen 36 Plätze nicht mehr ausreichten. „Als ich vor 16 Jahren hier angefangen habe, waren wir nur 15 Kinder und zwei Erzieherinnen“, erinnert sich Karin Rauh. „Man hat immer erwartet, dass die Frauen weniger Kinder bekommen, aber das Gegenteil ist der Fall. Es wurden immer mehr Kinder und es wurde immer enger.“

Am Ende musste Karin Rauh sogar ihr Büro zum Essenraum umfunktionieren und ihre Büroarbeit im Heizungsraum erledigen. Die Kita wechselte sich mit der Volkssolidarität im anderen Teil der Baracke mit der Nutzung eines größeren Raumes ab. „Acht mal sind wir mit unseren Möbeln da rein und rausgezogen, dann kam wieder die Volkssolidarität mit ihren Möbeln rein.“ Da wendete sich die Kitaleiterin an Michael Schilling, den Hauptgeschäftsführer des ASB-Ortsverbandes Boizenburg/Grabow, der die Kita betreibt, und der Plan für den Umbau entstand.

Das ist nun zwei Jahre her. Im Juni 2015 war Richtfest und im Februar 2016 erhielt die Kita bereits die Betriebserlaubnis für die Betreuung von 70 Kindern, darunter 24 Krippenkinder ab drei Monaten.

Die offizielle Einweihung fand erst gestern statt, weil Bernd Benthien, der private Bauherr und Chef einer Malerfirma im Amt Neuhaus, aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen keinen früheren Termin finden konnte.

„Es ist eigentlich alles so geworden, wie wir uns das gewünscht haben“, erklärt Karin Rauh, die unbestritten das Herz dieser Kindertagesstätte ist, während sie mit strahlenden Augen den Blick durch den großen Multifunktionsraum mit den hohen und großen Fenstern wandern lässt. Die Cafeteria ist das Zentrum der Kita, hier kommen alle zu den Mahlzeiten zusammen. Ansonsten gibt es eine Puppenstube, einen großen Lernraum mit Spielen, einen Bau- und Konstruktionsraum, ein Atelier zum Malen und Basteln sowie eben jenen großen Multifunktionsraum, wo auch getobt werden kann und wo die Größeren ihren Mittagsschlaf halten. Die Krippenkinder haben einen extra Bereich mit eigenen Sanitärräumen und wirklichen Zwergen-Toiletten.

Etwas Gutes hatte die Enge zuvor, durch sie entstand die Idee der offenen Kita-Arbeit. Es gibt keine festen Gruppen, sondern jede der inzwischen neun Erzieherinnen hat zwar eine Stammgruppe, in der sie für Kinder wie Eltern Ansprechpartnerin ist, aber ansonsten betreut jede einen der Räume und die Kinder können frei entscheiden, wo sie sein wollen.

„Das macht die Kinder selbstständiger“, kann Karin Rauh nunmehr schon aus Erfahrung sagen. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir weiter wie eine Familie sind, dass das Team weiter so toll bleibt und die Eltern so aufgeschlossen!“

„Jederzeit wieder“, antwortet Bernd Benthien auf die Frage der SVZ, ob er sich noch einmal in ein solches Abenteuer stürzen würde. Alle hätten gut mitgemacht, die Erzieher seien sehr geduldig gewesen während der nicht immer einfachen Bauphase bei laufendem Betrieb, der ASB und die Gemeinde mit Bürgermeisterin Stefanie Humpke an der Spitze hätten ihm immer zur Seite gestanden und die Kosten seien im Rahmen des Geplanten geblieben.

„Wir sind begeistert“, meint Stefanie Humpke, die zu Beginn genauso wie die Gemeindevertreter einem privaten Bauherrn wie Benthien skeptisch gegenüber standen.

„Ohne das Vertrauen durch unsere vorherige Bekanntschaft wäre das auch so nicht gegangen“, zeigte sich Michael Schilling gestern ebenfalls sehr zufrieden mit seiner neuen Vorzeige-Kita.