Interview mit Stefan Baerens vom Caritas-Schullandheim • 7988 Besucher im Jahr im historischen Gutshaus begrüßt
Die Saison im Schullandheim Dreilützow läuft aus. Dieter Hirschmann von der SVZ sprach mit dem Leiter der Caritas-Einrichtung, Stefan Baerens,über die vergangenen 12 Monate.
Wie ist das Jahr gelaufen?
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und weniger Buchungen im Vergleich zum Vorjahr haben wir es dann geschafft, bis zum Jahresende die Belegungen wieder auszugleichen. In Zahlen heißt das, dass wir stolze 23 411 Übernachtungen erreicht haben. Das sind 7988 Personen, die bei uns geschlafen und unsere Angebote angenommen haben.
Das ist für uns ein beachtliches Ergebnis, und es war eine anstrengende Saison. Von der Tendenz her ist die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum vorhergehenden Jahr ungefähr gleich geblieben.
Die Gruppen suchen sich Dreilützow aus, weil es im Schullandheim nicht nur Übernachtungen gibt sondern noch viel mehr. Was geht im alten Schloss ab?
Natürlich, die Leute kommen nicht nur, weil es hier ein Bett gibt. Betten gibt es überall. Bei uns ist es so, dass die Aufenthalte für Kinder und Jugendliche mit Programmen unterlegt werden. Unser Anspruch ist es, insbesondere eine sozialarbeiterische Komponente mit ins Spiel zu bringen, die andere Häuser nicht haben. Wir freuen uns auch über Gruppen mit etwas schwierigerem Klientel, und meinen damit Kinder, die etwas seltener verreisen oder die einfach mit Schwierigkeiten durchs Leben gehen. Wir möchten versuchen, ihnen den entsprechenden Freiraum hier zu bieten. Und wir meinen, auch das entsprechende Programm dafür zu haben. Unsere Gäste kommen nicht nur zum Essen und zum Schlafen, sondern sie machen hierher eine Reise, die ihnen hilft, die sie in der Entwicklung befördert. Von daher ist der erlebnispädagogische Part ein wichtiger Baustein, der von älteren Kindern und Jugendlichen wahrgenommen wird. Wir haben eben einen sozialarbeiterischen Anspruch an diese touristischen Zahlen. Es ist kein purer Tourismus den wir hier tun, aber es ist auch nicht nur Sozialarbeit, es ist einfach beides. Wir bekommen auf eine etwas andere Art und Weise hier Gruppen in Aktion und in Kommunikation.
Wie groß ist die Mannschaft hier im Haus?
Wir haben ausgebildete Leute im erlebnispädagogischen Bereich. Wir haben eine Erlebnispädagogin, die in der Saison arbeitet. Neben mir gibt es noch einen weiteren Sozialarbeiter. Und wir haben einige Jugendliche hier, die in Freiwilligendiensten tätig sind und eine andere Dimension mit hinein bringen, und die im Kontakt mit Kindern eben auch noch anders wirken. Und hinzu kommen noch externe Helfer, Künstler, Akteure, ohne die so eine Saison gar nicht zu schaffen wäre.
Was waren so die Höhepunkte, wenn Sie an das vergangene Jahr zurückdenken?
Bei uns waren in den vergangenen zwölf Monaten rund 350 Gruppen zu Gast, die aus der Region, aus dem norddeutschen Bereich, aber auch aus dem ganzen Bundesgebiet kamen. Aber auch Gruppen u.a. aus Trier, Sachsen Anhalt und Berlin fanden den Weg nach Dreilützow. Und dann sind mir natürlich die zahlreichen Veranstaltungen in Erinnerung, wie Kunst offen, das Lichterfest, das internationale Workcamp, das Benefizessen oder die Sommerfreizeiten.
Wie ist es um die Infrastruktur im Haus bestellt?
Unser Schullandheim ist natürlich ein altes Haus und der Verschleiß ist hoch. Deshalb haben wir uns vorgenommen, in jedem Jahr eine Toilette in einem Zimmer einzubauen. Die Arbeiten dafür laufen gerade, und wir sind dabei Schäden zu beseitigen. Und dann möchte ich auf die abgeschlossene Sanierung unseres Feuerlöschteiches aufmerksam machen. Das Schloss Dreilützow, die Wohnanlage für behinderte Menschen und Kindereinrichtung sind damit, was den vorbeugenden Brandschutz betrifft, auf der sicheren Seite.
Wie sieht Ihr Fazit für dieses Jahr aus?
Ein gutes Jahr geht zu Ende. Unsere Mannschaft ist natürlich nach so einem Jahr auch geschafft. Das Durchatmen ist bei uns im Haus nicht so lang. Im Januar geht es gleich wieder los, wir sind ganz gut gebucht. Aber, wenn jemand aus der Region mit einer Kinder- oder Jugendgruppe auf Reisen gehen will, kann er sich auch gerne von uns beraten lassen. Ein Anruf unter 038852/50154 lohnt sich.
