Drei Lehrlinge im dritten Jahr aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim erzählen über ihre Ausbildung auf dem Feld und im Stall
Jan-Hendrik Bartsch ist mit der Landwirtschaft aufgewachsen. Seine Großeltern hatten bereits einen eigenen Betrieb, in dem er als Junge viel Zeit verbrachte. Das Interesse für die Landwirtschaft war schon immer da, wie der 20-Jährige sagt. „Für mich stand fest, ich werde auf jeden Fall Landwirt.“
Jan-Hendrik Bartsch absolviert gemeinsam mit Steffen Bahlke und Kevin Schwebe derzeit eine Ausbildung zum Landwirt. Sie befinden sich gerade im dritten Lehrjahr und stehen vor ihren theoretischen und praktischen Prüfungen.
„Ich habe nach einem Beruf mit Zukunft gesucht“, erzählt Kevin Schwebe. Der 19-Jährige ist über Praktika zum Landwirtschaftsbetrieb gekommen, in dem er jetzt auch seine Ausbildung macht. Alle drei sind sich einig, die Ausbildung zum Landwirt war die richtige Entscheidung.
Jan-Hendrik Bartsch schwärmt förmlich, die Ausbildung sei abwechslungsreich und mache sehr viel Spaß. „Mein Ausbildungsbetrieb ist sehr gut, ich habe viel gelernt“, so der angehende Landwirt. Er spricht sogar von einem familiären Verhältnis und Umgang. Bei Steffen Bahlcke kommt es wie aus der Pistole geschossen: „Pflanzenbau macht am meisten Spaß.“ Kevin Schwebe stimmt ihm zu, der Stall sei nicht so seins. Der Acker sei besser und er hätte sich gewünscht, mehr Bodenbearbeitung gemacht zu haben.
Auch die Frage, was sie rückblickend anders hätten machen sollen, beschäftigt die drei. Wieder herrscht Einigkeit. In der Schule hätten sie doch mehr lernen sollen. Auch der Gedanke, vielleicht zwischendurch den Betrieb zu wechseln, um weitere Erfahrungen zu sammeln, kommt dabei auf.
1100 Azubis sind in der Landwirtschaft
Rund 1100 junge Menschen befinden sich derzeit landesweit in der Haus- und Landwirtschaft in ihrer Ausbildung. Sie verteilen sich auf drei Lehrjahre und 14 Berufe. Für die praktische Landwirtschaft sind dabei der Landwirt, Tierwirt und die Fachkraft Agrarservice von besonderer Bedeutung. Der Bauernverband Ludwigslust e.V. begrüße es sehr, wenn junge Menschen den beruflichen Weg in die Landwirtschaft finden, so Nicole Gottschall, Geschäftsführerin des
Bauernverbandes Ludwigslust. „Gut ausgebildete Nachwuchskräfte werden überall benötigt.“ Landwirt sei ein vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf. „Das Zusammenspiel von Natur, Tieren und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen macht ihn sehr interessant.“
Und nicht nur das, er ist auch einer der wichtigsten Berufe. Durch ihn werden qualitativ hochwertige Lebensmittel hergestellt, Rohstoffe für das verarbeitende Gewerbe bereitgestellt, die Kulturlandschaft gepflegt und nicht zuletzt das Leben im ländlichen Raum geprägt und erhalten.
Eine Perspektive im Landkreis
Die drei angehenden Landwirte Jan-Hendrik Bartsch, Steffen Bahlke und Kevin Schwebe werden auch nach ihrer Ausbildung vorerst im Landkreis bleiben. Alle werden zunächst befristet in ihren Betrieben übernommen. Sie wünschen sich auch, über die Befristung hinaus bleiben zu können. Jan-Hendrick Bartsch möchte sich später gerne noch weiterbilden und vielleicht einmal den Abschluss zum staatlich geprüften Wirtschafter Fachrichtung Landwirtschaft erlangen, wie der junge Mann hinzufügt. Wenn er es schafft, weiß er doch, wie schwer es sein kann, Theorie und Praxis zu vereinen und wie viel man lernen muss.