„Aal-Werner“ Siedelmann hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist für die Schaalseefischerei auf dem Wasser unterwegs
Für Freunde und Bekannte ist er „Aal-Werner“. Zu seinem Spitznamen kam Werner Siedelmann in der Schaalseefischerei in Zarrentin. Da dort mehrere Männer mit dem Namen Werner ein- und ausgehen, wollte man Verwechslungen vermeiden. Doch der 60-Jährige fischt nicht nur Aale, sondern auch Hechte, Brassen und noch mehr. Nach einem Hörsturz im Jahr 1989 machte der frühere Baufacharbeiter und Vater von drei Kindern sein Hobby zum Beruf. SVZ-Volontärin Jacqueline Worch stellte dem Fischer die beliebten Fragen zum Wochenende.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Ich genieße jeden Tag.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz?
Auf dem Zarrentiner See.
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Ich glaube, das war mit Kartoffeln sammeln in den „Kartoffelferien“, so nannte sich das damals.
Wofür haben Sie es ausgegeben?
Bestimmt für Angelkram.
Wo findet man Sie am ehesten?
Auf dem Zarrentiner See.
Was stört Sie an anderen?
Wenn sie nicht ehrlich sind.
Wer ist Ihr persönlicher Held?
Helden? Helden gibt es bei mir eigentlich gar nicht.
Was bedeutet Ihnen persönliches Glück?
Zufriedenheit. So große Ansprüche habe ich da eigentlich nicht. Glück ist für mich, wenn ich auf dem See draußen bin und richtig tief Luft holen kann. Allgemein ist es ein Glücksgefühl für mich, wenn ich auf dem Wasser bin.
Sind Sie eher ein Kopf- oder ein Bauchmensch?
Bauchmensch – durch und durch. Ich mag nicht so viel über alles nachdenken. Ich mach’s und dann ist gut. Andere, die machen sich einen Plan, ich bin planlos. Ich lasse alles auf mich zukommen und bin spontan. Das ist aufregender, als immer alles zu planen.
Was findet man immer in Ihrem Kühlschrank?
Eis.
Wenn Sie kochen oder Essen gehen, welche Küche bevorzugen Sie?
Deutsche und Chinesische.
Welchen Wunsch wollen Sie sich noch erfüllen?
Mit meiner Frau nach Norwegen fahren. Mit Freunden bin ich früher öfter dorthin gefahren, aber mit meiner Frau war ich noch nie dort. Das wäre schön – hinfahren und dort alles abbummeln.
Wen würden Sie gern mal auf einen Becher Kaffee treffen?
Alle.
Können Sie sich mit nur einem einzigen Wort beschreiben?
Nein, das kann ich nicht. Das kommt immer auf die Auffassung von anderen an – wie die mich sehen.
Worauf könnten Sie niemals verzichten?
Auf meine Freiheit. Ich lebe frei, ich lebe meinen Traum, kann man sagen. Das Angeln war früher mein Hobby, heute ist es mein Beruf.
Wo ist für Sie Heimat?
Dort wo ich lebe, mein Zuhause.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Ich lese nicht. Es gibt Leute, die gerne lesen, aber meine Leidenschaft ist Fernsehen und dabei Einschlafen. Das übertönt den Tinnitus und die Ohrgeräusche, die ich seit meinem Hörsturz habe.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Ich hoffe noch hier, in Zarrentin, auf dem See.
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer ersten Reise?
Ich war zu DDR-Zeiten mal in Russland. Den Ausflug habe ich von meinem damaligen Betrieb geschenkt bekommen.
Wem sollten wir diese Fragen noch stellen?
Ich halte viel von Werner Stoß. Der hat mir das Fischen damals beigebracht. Der ist Marktschreier – der ist ’ne Marke, sag ich Ihnen.