Musterverordnung zur fischereilichen Nutzung sorgt für Unmut. Biosphärenreservat bereits hoheitlich gesichert, Änderungen nicht nötig
Die Angler in ganz Niedersachsen sind in heller Aufregung. Für Empörung sorgt eine Musterverordnung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zur Sicherung von Flora-Faune-Habitat-Gebieten (FFH). Niedersachsen hat zwar viele FFH-Gebiete, also Gebiete, die besonders zu schützen sind, an die EU gemeldet, aber längst noch nicht alle hoheitlich gesichert. Das müssen nun die Landkreise tun. Sie müssen diese gemeldeten Gebiete als Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiete ausweisen und entsprechende Verordnungen erlassen. Die Musterverordnung ist eine Empfehlung und ein Teil davon betrifft Empfehlungen zur fischereilichen Nutzung. „Geht es danach, dann dürfen wir nicht mehr nachts angeln, dann dürfen wir nur mit Genehmigung der Behörden Besatzmaßnahmen durchführen und auch nicht mehr anfüttern“, erläuterte Ulf Göldner vom Angelverein Stapel im Gespräch mit SVZ.
„Wir wissen, was in den einzelnen Gewässern los ist und haben vom Forschungsprojekt „Besatzfisch“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bestätigt bekommen, das unsere Gewässer in einem guten Zustand sind. Und dafür haben wir durch unsere Pflegemaßnahmen gesorgt“, ergänzt Andreas Frank, erster Vorsitzender beim Angelsportverein Stapel. Doch was für andere Regionen gilt, ist für die Gemeinde Amt Neuhaus ohne Bedeutung, wie vom Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung, Johannes Prüter, zu hören war. Was Angler dürfen und was nicht ist längst im Biosphärenreservatsgesetz festgelegt. „Das C-Gebiet im Biosphärenreservat ist gleichbedeutend mit dem FFH-Gebiet. Sollte ein FFH-Gebiet einmal hineinreichen in einen B-Gebietsteil, dann greift hier die Ergänzungsverordnung des Landkreises. Ich sehe hier keinen Handlungsbedarf“, so Prüter. Das ändere allerdings nichts daran, das es noch eine Menge Abstimmungsbedarf zwischen der Biosphäre und den Angelvereinen gebe. Im November vergangenen Jahres seien alle Angelvereine angeschrieben und um ihre Vorstellungen gebeten worden, was die praktische Pflege der Gewässer betreffe. Man sei gerade dabei, die Informationen auszutauschen.