IG Metall contra Oberaigner : Erstmals Warnstreik bei Oberaigner in Laage
IG Metall fordert Spezialfahrzeughersteller zu Verhandlungen für Tarifvertrag auf.
Warnstreik gestern Morgen beim Spezialfahrzeughersteller und Automobil-Zulieferer Oberaigner im Airpark Laage. Aufgerufen von der IG-Metall forderten rund 40 der 60 Mitarbeiter die Firmenleitung zu Tarifverhandlungen auf. „Das war ein erster Warnschuss. Oberaigner ist der letzte Industriebetrieb in Laage ohne Tarifvertrag“, unterstrich Gewerkschaftssekretär Alex Brose.
Trotz mehrmaliger Aufforderungen habe es bisher keine Gespräche mit Oberaigner gegeben. „Sie wollen sich mit uns nicht an den Verhandlungstisch setzen“, so Brose. „Wir fordern faire Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne, wie im Tarifvertrag vorgesehen.“ Solche Tarifverträge konnte die IG Metall bereits – ebenfalls nach Warnstreiks – bei den Unternehmen TRW, Rhodius und Flamm-Aerotec im Laager Airpark erreichen. Brose kündigte weitere Arbeitskampfmaßnahmen an, falls Oberaigner nicht auf den Warnstreik reagieren sollte.
„Die Firmenleitung kann dieses aggressive Vorgehen nicht nachvollziehen“, lehnte gestern Betriebsleiter Jan Leipholz Tarifverhandlungen zum jetzigen Zeitpunkt ab. Für solche Verhandlungen sei es noch zu früh, weil das Unternehmen gerade erst wirtschaftlich Fuß gefasst habe. Er verglich Oberaigner in Laage mit einem „kleinen Bäumchen“, das endlich Wurzeln geschlagen habe, jetzt aber noch nicht kräftig genug sei, tarifliche Anpassungen vorzunehmen. „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht am Ziel“, so Leipholz.
Die österreichische Unternehmensgruppe Oberaigner nahm 2012 die Produktion am Standort Laage auf und hatte mit Startproblemen zu kämpfen. Laut Leipholz würden die Auftragszahlen seit 2015 zwar leicht steigen. „Das reicht aber noch nicht“, sagt der Betriebsleiter.

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