20 Fragen an Heleen Vermij: Die Niederländerin wanderte 1995 nach Mecklenburg aus und engagiert sich in der Gemeinde Reimershagen.
Heleen Vermij ist eine umtriebige Frau. Geboren 1959 in Emmen in den Niederlanden ist sie von Beruf eigentlich Lehrerin, wanderte 1995 mit ihrem Mann Piet Ritsema aber nach Mecklenburg ein und startete beruflich als Landwirtin in der Belliner Agrar GmbH durch. Sie ist Mutter von drei Söhnen und wohnt seit 2008 in Kirch Kogel. Aktiv ist Heleen Vermij nicht nur in der Gemeindevertretung Reimershagen (sie ist stellvertretende Bürgermeisterin), sondern auch im Kultur- und Heimatverein Kornspeicher Kirch Kogel.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz?
In Kirch Kogel auf unserer Terrasse mit einem Glas Rotwein und Ausblick auf den Kornspeicher und den immer hübscher aussehenden Schafstall aus Gutszeiten.
Was würden Sie als Bürgermeister in Ihrem Wohnort sofort ändern?
Da ich stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Reimershagen bin, weiß ich ungefähr wie der Job aussieht. Es ist gar nicht so einfach, es allen recht zu machen. Schon gar nicht ohne Geld. Unser Bürgermeister Jens Kupfer kann stolz sein, wenn er am Ende dieses Jahres tatsächlich für eine neue Straße in Kirch Kogel und Suckwitz gesorgt hat.
Wo kann man Sie am ehesten treffen?
Im neuen Büro unserer Firma in Reimershagen.
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Nelken selektieren in einem Gewächshaus bei 40 Grad. Ich habe es nur zwei Tage durchgehalten.
Wofür haben Sie es ausgegeben?
Bestimmt gespart für mein erstes Radio.
Was würden Sie gerne können?
So schön Saxophon spielen wie meine Lehrerin Hanna Stoll. Ich lerne seit anderthalb Jahren, dieses wunderschöne Instrument zu bespielen und mache Fortschritte. Die Familie und die Haustiere bleiben schon in der Nähe wenn ich übe, das war am Anfang nicht der Fall.
Was stört Sie an anderen?
Wenn Leute über andere urteilen, obwohl sie sie überhaupt nicht kennen. Vorurteile halt.
Worüber haben Sie zuletzt herzlich gelacht?
Als ich mit meiner Schwester am Fahrkartenautomat im Bahnhof eine Kinderkarte gekauft habe, weil wir der Meinung waren, dass sie als Rentnerin zum ermäßigten Preis fahren könne. Der Schaffner schaute etwas irritiert drein, als meine Schwester als Nachweis für diese Ermäßigung ihren Führerschein zückte. Er nahm es dann zum Glück auch mit Humor und hat uns ohne Zuzahlung weiterfahren lassen.
Was haben Sie zuletzt Unvernünftiges getan?
Das muss schon lange her sein…
Wer ist Ihr persönlicher Held?
Ich habe keinen Helden, bewundere aber unsere Kanzlerin, wie sie in harten Zeiten mit so viel Verantwortung umgeht und schwierige Entscheidungen trifft, wenn es um wirklich wichtige Themen geht.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Einen flämischen Roman, ich lese noch immer lieber Buchstaben meiner Muttersprache.
Welche Fernsehsendung verpassen Sie nie?
Die niederländische Version von Bauer sucht Frau. Da erkennt man so einiges aus dem eigenen Leben, die schönen Höfe und die Landschaft. Außerdem wird dort die Landwirtschaft mal von einer positiven Seite gezeigt. Die deutsche Version halte ich für eine Beleidigung aller Bauern, da wird ein völlig falsches Bild in die Welt geschickt. Da bin ich doch wieder die Patriotin die alles vergleicht mit der Heimat.
Wo trifft man Sie eher: bei einer Karnevalsfeier oder bei einem Fußballspiel?
Ich komme zu beidem mal mit, wenn ich eingeladen werde. Besuche aber selber lieber Konzerte: groß, klein, klassisch oder Jazz. Musik wäscht die Seele vom Staub des Alltags rein.
Wen würden Sie gerne mal treffen?
Hape Kerkeling, seine Erfahrungen als Pilger würde ich gerne mal von ihm persönlich hören.
Wenn Sie kochen: Was kommt dann bei Ihnen auf den Tisch, griechische, italienische, chinesische oder deutsche Gerichte?
Von allem etwas. Selbstverständlich auch niederländische Küche. Die Freunde unserer Kinder haben diese mit wechselnder Begeisterung auch kennengelernt. Ich habe das Glück, dass unser jüngster Sohn Hobbykoch ist und uns regelmäßig nach Jamie Oliver bekocht.
Mit welchem Lied verbinden Sie Ihre schönste Erinnerung?
„Anne“ von Herman van Veen. Es beschreibt sehr schön das Wunder ein Kind zu bekommen.
An welches Geschenk erinnern Sie sich noch gerne und von wem haben Sie es bekommen?
Mein Mann hat mir vor langer Zeit ein weißes Klavier geschenkt, darauf spiele ich noch immer gerne.
Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?
Auf dem Jakobsweg wandern. Und in einer Musikband spielen.
Wie gestalten Sie ihre Freizeit als Rentner?
Haha, ich bin ja fast so weit. Ich glaube dass ich keine Langeweile haben werde. Sport, Musik, meine Verwandten und Freunde in den Niederlanden besuchen, mich einmischen in Aktivitäten im Dorf und etwas öfter auf unserer Terrasse sitzen.
Wem sollten wir diese Fragen ebenfalls stellen und warum?
Frau Ivanna Gehlhar aus Bellin, sie ist eine weltoffene Lehrerin und hat bestimmt interessantes zu erzählen.