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Güstrower Chef junger Sportler Güstrower führt die Deutsche Sportjugend an

Von Eckhard Rosentreter | 27.10.2016, 05:00 Uhr

Jan Holze löst Ingo Weiss als neuen Vorsitzenden der größten Jugendorganisation ab. Der Chef der Ehrenamtsstiftung bekleidet selbst ein hohes Ehrenamt

Der Güstrower Jan Holze ist neuer Vorsitzender der Deutschen Sportjugend. Die Vollversammlung der mit 9,8 Millionen Mitgliedern größten deutschen Jugendorganisation wählte den 35-Jährigen am vergangenen Sonnabend im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz mit 97,5 Prozent der Delegierten-Stimmen. Vorgänger Ingo Weiss, der 14 Jahre den Vorsitz führte, kandidierte nicht wieder für den Vorsitz.

Jan Holze ist recht neu in Güstrow, aber kein Unbekannter. Mit Gründung der Stiftung für Ehrenamt und bürgerliches Engagement des Landes Mecklenburg-Vorpommern und deren Etablierung in der Barlachstadt vor knapp zwei Jahren zog der Volljurist nach Güstrow. Holze ist deren Geschäftsführer. Der Familienvater von zwei Vorschulkindern, weiterer Nachwuchs kündigt sich an, stammt aus dem Nordosten. In Stralsund geboren, wuchs Holze in Neubrandenburg auf. Nach dem Abschluss Betriebswirtschaftslehre in Rostock studierte Holze Jura unter anderem in Moskau und im französischen Nantes. Als Handballer beim SV Fortuna, für den er zehn Jahre lang spielte, ist Jan Holze mit dem Sport als ehemaliger Aktiver bestens vertraut. Die Funktionärsebene kennt der Güstrower seit anderthalb Jahrzehnten ebenfalls. So arbeitete er mehrere Jahre im Vorstand der Sportjugend Mecklenburg-Vorpommern mit. Seit 2010 bekleidete Holze zudem das Amt des stellvertretenden Bundesvorsitzenden in der Deutschen Sportjugend.

In seiner neuen Funktion als Bundesvorsitzender ist Jan Holze zugleich Mitglied des Präsidiums des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Beides sind Funktionen im Ehrenamt. „Klar mache ich selbst auch Ehrenamt. Da nehme ich doch Erkenntnisse mit, die ich in meine Arbeit in der Ehrenamtsstiftung einfließen lassen kann“, sagt Holze zur Konstellation seiner beruflichen und persönlichen Tätigkeiten. Als Nebeneffekt seiner neuen Funktion könne er sich schon vorstellen, dass seine neue Heimatstadt Güstrow republikweit noch mehr Bekanntheit erfahren könnte. So ganz nebenbei dürfte speziell Sportvereinen, wenn sie sich an die Ehrenamtsstiftung wenden, die besondere Kompetenz an deren Spitze nicht gerade zum Nachteil gereichen. Dennoch möchte Holze Wert darauf legen, Beruf und Ehrenamt sauber zu trennen. „Die Vorstandssitzungen der Sportjugend alle zwei Monate zum Beispiel finden an Wochenenden statt“, betont er.

Als Schwerpunkt seiner eigenen Ehrenamtsarbeit sieht Jan Holze insbesondere die Förderung von Engagement für und im Sport an. Die Dopingprävention steht für ihn, der in seiner Funktion weniger mit dem Spitzensport, sondern mit dem Breitensport zu tun hat, als weiterer wichtiger Punkt ganz oben auf der Agenda. Ein weiteres Feld, auf das Jan Holze besonderen Wert legt, ist die Begegnung von Rassismus und sexualisierter Gewalt im Sport, die Beförderung von Teilhabe am und Vielfalt im Sport. Holze: „Und ich möchte das Thema schulische Ganztagseinrichtungen als wichtige Chance, um Kinder in Bewegung, Spiel und Sport zu bringen, nicht vernachlässigt wissen.“