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Vereine Grusel und Spuk mit dem RCC

Von Christian Menzel | 10.10.2016, 12:00 Uhr

SVZ-Serie „Vereine in der Region“: Radener Carnevalsclub bereitet seine 87. Session vor.

Die Deadline für die Närrinnen und Narren des Radener Carnevalclubs (RCC) lautet 12. November. An dem Tag um 20.11 Uhr startet der RCC im Kulturhaus Mamerow in seine 87. Session. Und während die Kartenbestellungen über die Hotline 0152/55929351 auf vollen Touren laufen, wird eifrig am Programm geprobt. Dessen Titel lautet „Kommt ihr Kreaturen der Nacht – Beim RCC wird gespukt & gelacht.“

Viel mehr als die Überschrift und ihren eigenen Beitrag, eine Büttenrede, kennt Angelika Schumacher vom Programm allerdings auch nicht. „Bei uns bereitet jeder im stillen Kämmerlein etwas vor – entweder zwei oder drei Leute zusammen einen Sketch oder eben eine Büttenrede. Alles zusammengefügt wird dann erst zur Generalprobe eine Woche vor der Premiere“, sagt die Schatzmeisterin im Verein. Grund dafür ist nicht Heimlichtuerei, sondern die Tatsache, dass viele Vereinsmitglieder ihren Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in Berlin, Rostock, Hamburg oder anderswo haben. Zum Beispiel Andreas Roberg, der den Narren seit sieben Jahren als Prinz vorsteht und in dieser Funktion Mitglied des Vereinsvorstandes ist. Der gebürtige Radener arbeitet als selbstständiger Installateur in Berlin und bestätigt, dass die Entfernung die Vereinsarbeit und die Vorbereitung auf eine neue Saison nicht gerade erleichtert. „Aber irgendwie bekommen wir das immer wieder auf die Reihe“, schmunzelt Angelika Schumacher, die vor Ort die Fäden in der Hand hält. Dabei sind sich die Vereinsmitglieder der Tradition bewusst, die es zu bewahren gilt. „Anfang der 1930er-Jahre wurde Raden von Rheinländern besiedelt, die ihren Karneval mit in die neue Heimat brachten“, erklärt Angelika Schumacher.

Die erste Session fand bereits 1930/31 statt. „Deshalb sind wir in Mecklenburg-Vorpommern der älteste Karnevalsklub“, beteuert Schumacher nicht ohne Stolz. Von Generation zu Generation wurde die Tradition in den Familien weitergegeben. „Auch unsere beiden Kinder Bianca und Christian standen schon mit vier Jahren neben dem Prinzen auf der Bühne“, erzählt die Schatzmeisterin. Auf die Wurzeln verwiesen wird auch im Vereinslied. Dort heißt es selbstbewusst: „Wir sind die Ra-Ra Radener, sind keine Sachsen, keine Bayern, keine Badener. Wir kamen einst vom schönen Rhein, um zu siedeln hier landein.“

Nach der Veranstaltung im November ist auch der Rest der Session bereits terminiert. Am 11. Februar steht der Karneval 50 plus, einen Tag später Kinderfasching und am 18. Februar die Abendveranstaltung im Kalender. Diese Veranstaltungen finden alle in der Vogelsanger Sporthalle statt. „Die Feuerwehr und die KSG Lalendorf helfen uns dann immer bei der Einrichtung der Halle“, sagt Angelika Schumacher.

Und wenn alles geschafft ist, trifft sich der Verein zur gemütlichen Saisonauswertung. Wie in diesem Sommer in der Feierscheune von Elke und Karl Knüppel, die mit ihren 66 Jahren auch die ältesten Vereinsmitglieder sind.

TEASER-FOTO: Redaktion