Komplettsanierung der Rathausfassade in Güstrow verzögert sich um halbes Jahr.
Die Sanierung der Rathausfassade verzögert sich – um mindestens ein halbes Jahr. Ursprünglich sollte der bedeutendste bürgerliche Profanbau der Barlachstadt bereits jetzt rundherum eingerüstet sein. Das Gebäudemanagement der Stadt wollte die Komplettsanierung unbedingt noch in diesem Sommer über die Bühne bringen (SVZ berichtete). „Anfang des Jahres dachten wir noch, wir würden ohne Gutachten auskommen“, informiert Maik Titze, Abteilungsleiter Gebäudemanagement bei der Stadt, auf SVZ-Nachfrage. Doch daraus wurde nichts. Die beauftragte Firma habe der Stadt nahe gelegt, zunächst ein umfangreiches Schadenskataster der Rathausfassade aufzustellen. Damit wurde gerade erst begonnen.
Also verschiebt sich alles nach hinten. Zwei Monate werde der Gutachter nach Einschätzung von Titze benötigen, um die Schäden zu erfassen. „Dieser Experte wird jetzt und auch im August an der Fassade gucken, was genau zu machen ist. Dazu wird er auch öfter mit einer Hubbühne rund um das Rathaus zu sehen sein“, erläutert Titze. Die Schäden – Abplatzungen und auch Risse sowie kaputte Stellen – seien großflächig über die gesamte Fassade verteilt.
Anschließend müsse zunächst ein Gutachten erstellt werden, aufgrund dessen die Planungsleistungen für die Sanierung erbracht werden sollen. Erst dann können die Bauleistungen ausgeschrieben werden. Das alles kostet Zeit. „Wir wollen aber nicht im Winter mit der Sanierung anfangen“, sagt Titze. Mit dem Beginn der eigentlichen Sanierung rechnet er aufgrund des Umfangs der notwendigen vorherigen Bestandsaufnahme deshalb erst im Frühjahr 2017. Nach den Ausbesserungs- und Verschönerungsarbeiten wird die Fassade auch komplett neu gestrichen. Sonst stimme das Gesamtbild nicht, sagt Titze.
Trotz des notwendigen Gutachtens plant der Abteilungsleiter Gebäudemanagement nicht mit wesentlich höheren Kosten. Weiterhin wird die Investition für die Fassadensanierung des Güstrower Rathauses auf ca. eine halbe Million Euro geschätzt. Mit Städtebaufördermitteln würden rund 35 Prozent der Gesamtsumme als Eigenanteil bei der Stadt verbleiben.
Vor 15 Jahren war das Güstrower Rathaus bei einer inneren und äußeren Restaurierung auf einen modernen Stand gebracht worden. Allerdings war die Sanierung der Fassade nicht fehlerfrei, so dass jetzt bereits wieder Schäden aufgetreten sind. Auch einen Rechtsstreit hatte die Stadt aufgrund der fehlerhaften Arbeiten an der Rathausfassade vor Jahren geführt und sich schließlich verglichen.