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Ausbau des Funknetzes Wemag baut weitere Funktürme für die sichere Energieversorgung in der Prignitz

Von Martina Kasprzak | 15.08.2023, 14:15 Uhr

Die Wemag Netz GmbH baut derzeit in ihrem Netzgebiet das für die Energieversorgung der Zukunft wichtige 450-Megahertz-Funknetz aus. Auch in der Prignitz ist sie dabei. Das Unternehmen informiert über den Stand des Ausbaus.

In den vergangenen Wochen hat die Wemag Netz GmbH (WNG) einen Funkmast am Sportplatz in Berge errichtet. Er ist Teil des Ausbaus des wichtigen 450-Megahertz-Funknetzes für die Energieversorgung für die Zukunft. Das Unternehmen will damit auch die digitale Kommunikation im Krisenfall sichern.

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„Der Funkmast in Berge ist komplett aufgebaut. Jetzt erfolgt noch die Einbindung in die Strom- und Telekommunikationsnetze“, erklärt Karsten Schiller, der im Auftrag der Wemag Netz GmbH den Aufbau der Standortinfrastruktur für die Funktürme leitet, in einer Pressemitteilung der Wemag-Sprecherin Diana Kuhrau. Weiter heißt es, dass die Inbetriebnahme des Funkturmes in Berge Ende 2023 erfolgen wird.

Wemag Netz baut 34 neue Funktürme in ihrem Netzgebiet

Die Wemag Netz baut insgesamt in ihrem Netzgebiet 34 neue Funktürme für das 450-Megahertz-Funknetz. Das Netzgebiet erstreckt sich über Mecklenburg-Vorpommern, die Prignitz und in Teilen von Niedersachsen. Insgesamt sind bereits 27 errichtet. Der in Berge war der letzte in der Prignitz. Die bereits errichteten Masten im Landkreis stehen in Wittenberge, Lenzen, Perleberg, Karstädt (Ortsteil Semlin) und Werzin.

Die Standorte für die Funktürme werden sorgfältig geprüft und ausgewählt, informiert Diana Kuhrau weiter. Für das Versorgungsgebiet müssen pro Funkturm etwa 20 Kilometer erfasst werden. Je höher ein Turm sei, desto besser ist die Funkausbreitung. Der Mast in Berge hat eine Höhe von 60 Metern.

Funktürme können auch von Mobilfunkanbietern genutzt werden

Neben den technischen Faktoren werden in die Prüfung auch äußere Bedingungen einbezogen wie zum Beispiel die Integration der Funktürme ins Stadt- und Landschaftsbild. Diese Funktürme können auch von Mobilfunkanbietern für die Montage ihrer Antennen genutzt werden.

Das 450-Megahertz-Funknetz der WNG soll bis Mitte 2024 betriebsfähig sein. Die Planung basiere darauf, dass alle Türme gemäß der vorgesehenen Koordinaten und Größe errichtet werden können. Sofern eine Standortverschiebung erforderlich sei, könne sich die Anzahl der Standorte noch erhöhen, informiert das Unternehmen weiter.

Nach Blackout oder Schwarzfall Netzbetrieb wieder aufnehmen

Das neue Hochleistungsfunknetz erfüllt mehrere Aufgaben, wie die Mitarbeiter der Wemag-Pressestelle bereits vor gut eineinhalb Jahren im Zuge des Baus des Funkmastes in Semlin gegenüber dem „Prignitzer“ erklärt hatten. Es werde beispielsweise benötigt, um nach einem längeren großflächigen Stromausfall - einem Blackout oder Schwarzfall - den Netzbetrieb wieder aufzunehmen.

Fachleute bezeichnen diesen Vorgang als Schwarzstart, wie die Experten erklärten. Bei regionalen oder überregionalen Versorgungsausfällen müsse die Notfallkommunikation funktionieren, um die Koordinierung der Arbeiten für den Netzwiederaufbau sicherzustellen.

Des weiteren dient das 450-MHz-Funknetz auch der Gewährleistung der Fernsteuerung der Umspannwerke, Schaltstationen und diverser Ortsnetzstationen, heißt es weiter.

Die WNG ist als Betreiberin der elektrischen Verteilnetze verpflichtet, ein krisenfestes Kommunikationsnetz bereitzustellen, erklärt Diana Kuhrau. Das sei erforderlich, damit jederzeit Informationen zwischen den Mitarbeitern, wichtige Meldungen sowie die Übertragung der Steuerungssignale verarbeitet werden können.

Auch die wachsende Anzahl der Ladepunkte für Elektrofahrzeuge und die wetterabhängigen Photovoltaik-Kraftwerke auf den Dächern müssen sicher in das Netz integriert werden. Nur so können die vielen Schritte zur Erreichung der Klimaschutzziele umgesetzt werden.

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