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Ärger bei Dragun Wie in dreister Wildwest-Manier

Von PETT | 13.10.2016, 04:45 Uhr

Milchbauer schafft illegale Feldzufahrten, Anwohner wurde mit Radlader bedroht

SVZ-Leser Horst Kraus reicht es. Gestern wandte er sich an die Zeitung. Der 64-Jährige erhebt schwere Vorwürfe gegenüber dem Milchviehbetrieb Poortinga KG und Eigentümer Jacob Poortinga. „Die legen mit ihren Radladern einfach wilde Zufahrten zu ihrem Acker an und zerstören dabei alles“, berichtet der Rentner.

Es geht um die neu gestaltete Kommunalstraße nach Neu Dragun. Im Zuge der Erneuerung der Fahrbahn, Schaffung von Feldzufahrten und Anlegen von Straßengräben, kaufte die Gemeinde Bäume und Sträucher. Die wurden anschließend als Windschutzstreifen entlang der Straße gepflanzt. Nun hat nach Aussage von Kraus Poortinga respektive einer seiner Mitarbeiter nach Wildwest-Manier mittels Radlader an mehreren Stellen diese Anpflanzungen überfahren und dort auch durch das Gewicht des Fahrzeugs den Straßenentwässerungsgraben zerstört. „Als ich das mit der Schaufel wieder in Ordnung bringen wollte, fuhr der einfach auf mich zu, so dass ich mich nur mit einem Sprung zur Seite gerade noch retten konnte“, erzählt Horst Kraus Unglaubliches.

Der Beschuldigte Jacob Poortinga möchte sich öffentlich nicht dazu äußern. Er zog seine Aussage, die er uns gegenüber per Telefon gemacht hat, wieder zurück. Laut Recherche treffen diese Anschuldigungen jedoch in vollem Umfang zu. Poortinga beharrt auf seinen ehemaligen Feldzufahrten, vier an der Zahl, die er zuvor dort gehabt hat. Ihm reichen nicht die jetzt bestehenden, neuen und befestigten am Anfang und am Ende des Feldes.

Das wiederum ist Sache der Gemeinde und liegt in deren Ermessen, so Rommy Elßner. „Auch die damals von Poortinga angelegten Feldzufahrten waren keine offiziellen und die Gemeinde möchte verhindern, dass die neue Straße gleich wieder kaputt gefahren wird“, so Gadebuschs Bauamtsleiterin. Zumal einzig die Anwohner zur Finanzierung heran gezogen wurden und Poortinga keinen Cent dafür bezahlt hat.

Bürgermeisterin Sabine Schirrmeister ist momentan nicht am Ort. Nach ihrer Rückkehr werde sie sich darum kümmern, teilte sie mit. „Auf jeden Fall wäre das mutwillige Beschädigung öffentlichen Eigentums“, so Schirrmeister am Telefon. Ob und wenn ja welche rechtlichen Schritte eingeleitet werden, müsse geprüft werden.