Starenkasten in Rolofshagen mit weißer Farbe besprüht
Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen ist auf einen Blitzer in Nordwestmecklenburg ein Anschlag verübt worden. Dieses Mal sprühten unbekannte Täter weiße Farbe auf den Starenkasten in Rolofshagen. Bereits Ende August war dort unmittelbar vor der Kameralinse ein FC-Hansa-Rostock-Aufkleber platziert worden. Wer damals zu schnell die Messstelle passierte, dürfte ungeschoren davon gekommen sein.
Die Polizei hat nach dem neuerlichen Anschlag auf den „Blitzer“ in Rolofshagen die Ermittlungen aufgenommen. Der Schaden soll nach Angaben von Kreis-Pressesprecherin Petra Rappen bis spätestens Mittwoch dieser Woche behoben werden. Sie spricht von einem bedauerlichen Vorfall. Wie viel Geld dem Landkreis Nordwestmecklenburg bis dahin verloren geht, ist unklar.
Pro Jahr kassiert der Landkreis durch Bußgeldbescheide rund zwei Millionen Euro. Diese Zahl berücksichtigt stationäre sowie mobile Blitzer. Von dem Vorwurf der Abzocke will der Landkreis Nordwestmecklenburg nichts wissen. „Es geht stattdessen darum, dass ordnungsgemäß auf den Straßen gefahren wird“, so Kreis-Pressesprecherin Petra Rappen. Sie verweist zudem darauf, dass den Einnahmen Ausgaben wie zum Beispiel für die Anmietung der Geräte und die Begleitung durch einen externen Dienstleister sowie weitere Ausgaben für die Sach- und Personalkosten der Mitarbeiter in der Bußgeldstelle gegenüber stehen.
Einen Anschlag auf einen „Blitzer-Bunker“ hatte es in diesem Jahr auch in Gadebusch gegeben. Die Anlage sollte ursprünglich im Juli eine Woche lang Raser an der Umgehungsstraße B104 überführen. Maximal 24 Stunden war der „Blitzer-Bunker“ im Einsatz, dann wurde ein Brandanschlag auf ihn verübt. Die Täter hinterließen zudem Hakenkreuze und eine Parole, mit der zur Gewalt gegen Polizisten aufgerufen wurde. Der Fall landete auf dem Tisch des Staatsschutzes.
Dass im Landkreis Raserei nach wie vor ein Problem ist, wird an diesen Zahlen deutlicht: Nach Angaben des Landkreises Nordwestmecklenburg wurden allein im ersten Halbjahr dieses Jahres 2 088 602 Fahrzeuge gemessen. Davon wurden insgesamt 30 000 Geschwindigkeitsüberschreitungen im Verwarngeldbereich und 3400 im Bußgeldbereich, davon 400 Fahrverbote registriert.