Mehr als 59 000 Kraftfahrer rauschten im Jahr 2016 in Nordwestmecklenburg in mobile und fest installierte Radarfallen.
Teures Pflaster: Auf den Straßen in Nordwestmecklenburg sind im vergangenen Jahr 59 396 Kraftfahrer geblitzt worden. Sie rasten durch mobile und festinstallierte Radarfallen und bescherten dem Landkreis Einnahmen in Höhe von zwei Millionen Euro. Einer der „Spitzenreiter“ war ein Kraftfahrer, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Selmsdorf um 51 km/h überschritt.
Festgehalten wurde diese rasante und zugleich kostspielige Fahrt mit der Technik eines Fahrzeuganhängers, der seit dem vergangenen Jahr von der Bußgeldstelle benutzt wird. Er kann an wahllosen Orten nahezu autonom betrieben werden.
Was nur die wenigsten wissen dürften: Der darin eingebaute Laserscanner kann gleichzeitig die Position mehrerer Fahrzeuge über mehrere Spuren hinweg erfassen. Der Vorteil für die Ordnungshüter: „Auch variable Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie Durchfahrtsverbote nach Uhrzeit, Fahrstreifen und Fahrzeugklassen lassen sich überwachen“, so der amtierende Landrat Mathias Diederich.
Angesichts von Einnahmen in Millionenhöhe will der Landkreis vom Vorwurf der Abzocke nichts wissen. „Die Einnahmen von zirka zwei Millionen Euro jährlich fließen in den Gesamthaushalt des Landkreises. Diese Summe ist differenziert zu betrachten, denn den Erträgen stehen Aufwendungen des Landkreises zum Beispiel für die Anmietung der Geräte und die Beauftragung eines externen Dienstleisters in Höhe von ca. 300 000 Euro sowie für die Sach- und Personalkosten der Mitarbeiter in der Bußgeldstelle in Höhe von ca. 1,1 Millionen Euro gegenüber“, so Kreis-Pressesprecherin Petra Rappen. Hinzu kämen weitere Aufwendungen zum Beispiel für die Vollstreckungsstelle des Landkreises.
Im Jahr 2015 waren auf den Straßen in Nordwestmecklenburg noch 61 536 Kraftfahrer geblitzt worden. Das waren 2140 Raser mehr als im vergangenen Jahr.