Azubi Vincent Rohde sieht seine Zukunft in der Baubranche und möchte in Fußstapfen des Vaters treten / Straßenbauer feiert 20-Jähriges
Nachwuchsprobleme, die gibt es nicht. Zumindest bei Jens Rohde (45) trifft diese Aussage im Handwerk zu. Der Tief- und Straßenbauer aus Roggendorf hat seinen ganz eigenen Weg eingeschlagen. Seine langfristige Strategie: Sohn Vincent (17) wird einmal das Unternehmen weiterführen. An den Ruhestand denkt Rohde im 20. Jahr des Bestehens seines Unternehmens natürlich nicht. Dennoch beruhigt es ihn, die Nachfolgefrage geklärt zu haben: „Der macht es“, sagt er.
Sohn Vincent lässt da keine Zweifel aufkommen: „Derzeit absolviere ich meine Ausbildung in der LUT Landschaftsbau & Umwelttechnik GmbH in Gadebusch.“ Draußen arbeiten, mit Maschinen unterwegs sein, das bereite Freude, meint er. Und irgendwie muss ihm das Interesse am Tief- und Straßenbau mit in die Wiege gelegt worden sein. Ähnlich wie bei seinem Bruder Niklas (18), der mit neun Jahren seinen Auftritt als Mathe-Ass bei „Wetten dass..?“ hatte und heute als Berufsziel Lehrer für möglich hält. „Der eine beherrschte mit drei Jahren schon das Alphabet, der andere konnte mit drei Jahren bereits Baumaschinen fahren“, erzählt Vater Jens Rohde. Das Trio versteht sich und das scheint für Vincent Rohde auch ein wichtiger Baustein dafür zu sein „im Laufe der Jahre in das Unternehmen des Vaters zu wechseln“.
Auch wenn in Roggendorf alles geregelt ist, sei die Frage der Nachfolge ein großes Thema, meint Rohde. Antje Lange, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, bezeichnet die Situation als Übergangsphase, die bei nach der Wende gegründeten Unternehmen anhält. „In klassischen Handwerksbetrieben lässt sich vieles regeln“, sagt sie. Generell sei ein Generationswechsel personell und rechtlich gesehen ein langer und kein einfacher Prozess, meint sie. „Im klassischen Handwerksbetrieb braucht man jemanden, der das Unternehmen kauft und der Maschinen und Personal übernimmt. Bei einem Maler geht es eher um Kundenbeziehungen“, so Lange. Über das Thema Zukunftsfragen und Strategie berate man gern Existenzgründer und Firmen gemeinsam mit der Handwerkskammer.
Bei JRT, Jens Rohde Tiefbau GmbH, scheint alles in die Wege geleitet. Ähnlich wie beim Start am 1. April 1996. „Ich bin als Einzelunternehmer gestartet. Im zweiten Jahr beschäftigte ich einen Mitarbeiter“, sagt Rohde. Im Jahr 2000 erfolgte die Umfirmierung in eine GmbH mit heute 16 Angestellten.
„Früher waren wir als Subunternehmer unter anderem im Gleisbau tätig. Heute gehören sämtliche Aufgaben rund ums Haus und was in die Tiefe geht zum Portfolio“, erzählt der Firmenchef. In ganz Norddeutschland sind Rohde und sein Team unterwegs.
Baustellen wie das Überseequartier der Hafen-City, Schmidts Theater in Hamburg, die Schleuseninseln Brunsbüttel oder die neue Produktlagerflächen bei Raiffeisen in Gadebusch gehören dazu.