In Kneese ist am Freitagnachmittag die alte Schmiede in Brand geraten. Acht Feuerwehren aus der Umgebung waren im Einsatz, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.
Rauch steigt aus dem Dachstuhl des Wohnhauses in der Dorfstraße in Kneese auf. Aus einigen Fenstern stechen immer wieder Flammen. Nach und nach stürzt das Dach in sich zusammen. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Kneese, Gadebusch, Roggendorf und Krembz beginnen kurz nach 13 Uhr mit der Brandbekämpfung. Unterstützung bekommen sie von den Kameraden aus Dechow, Groß Molzahn, Klein Salitz und Lassahn sowie vom Technischen Hilfswerk.
Während des gesamten Einsatze sperrte die Polizei die Dorfstraße in Kneese ab. Der 73-jährige Hausbewohner war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nicht im Haus, wie die Gadebuscher Polizei mitteilte.
„Später haben wir noch die Freiwillige Feuerwehr Schlagsdorf nachgeordert, um noch mehr Atemschutzgeräteträger zu bekommen“, sagt Gadebuschs Amtswehrführer Ralf Siewert. Etwa 80 Feuerwehrmänner und -frauen sind schließlich im Einsatz, davon zirka 30 Atemschutzgeräteträger.
Oberstes Ziel: ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus zu verhindern
Oberstes Ziel ist es, das Übergreifen des Feuers auf die andere Haushälfte zu verhindern. „Es war leider relativ schnell ersichtlich, dass die brennende Haushälfte nicht zu retten ist. Dank der Brandwand zwischen den beiden Häusern ist es uns aber gelungen, ein Übergreifen auf das angrenzende Haus zu verhindern“, berichtet Ralf Siewert. Das Feuer breitet sich jedoch auf den angebauten Schuppen hinter dem Haus aus.
Das Problem für die Einsatzkräfte: Hinter dem brennenden Schuppen befindet sich das Carport des Nachbargrundstücks. „Für uns war es daher schwierig, von dieser Seite zu löschen“, erläutert Ralf Siewert.
Dreimal sind kleinere Explosionen zu hören, als die Gegenstände, die in dem Schuppen gelagert werden, Feuer fangen. Mit einem sogenannten Einreisharken holen die Kameraden die Dachschindel vom verkohlten Dachstuhl. So kann das Löschwasser besser dahin gelangen, wo es gebraucht wird.
Gegen 17 Uhr beginnt die Brandüberwachung und Nachkontrolle
Nach vier Stunden gilt der Brand als gelöscht. Verletzt wird niemand. Das Gebäude der Alten Schmiede ist jedoch nicht mehr bewohnbar und einsturzgefährdet. „Die Kameraden aus Kittlitz und Mustin lösen nun die Kameraden aus Kneese ab, überwachen das Haus und löschen gegebenenfalls Glutnester. Je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, wird die Freiwillige Feuerwehr Kneese in sechs Stunden wieder übernehmen“, erläutert Ralf Siewert das weitere Vorgehen.
Der Teil der Dorfstraße, die direkt am Giebel des abgebrannten Hauses in die Siedlung führt, ist weiterhin gesperrt. Die Ortsdurchfahrt ist jedoch wieder frei. Der Sachschaden wird laut Polizei auf etwa
450 000 Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung aufgenommen.