Achtklässler aller regionaler Schulen feiern ihre Jugendweihe im Gadebuscher Kreml
Monatelang fieberten die Achtklässler aus Rehna, Schlagsdorf, Gadebusch und Lützow dem vergangenen Sonnabend entgegen. Fast alle von ihnen feierten einer mittlerweile 160 Jahre alten Tradition nach ihre Jugendweihe, den offiziellen Eintritt in das Erwachsenenzeitalter.
„Trotzdem gehört Ihr immer noch Eurer Mutti“, rezitierte die Gruppe „Nord“ in einem ihrer Gedichte und traf damit genau die Gedanken der Eltern, die jetzt ihre Kinder immer schneller eigenverantwortlich leben sehen werden. Die Band war verantwortlich für Musik und Gesang im Gadebuscher Kreml, wo gut 150 Mädchen und Jungen zusammen mit Eltern, Großeltern, Freunden und Bekannten zur festlichen Zeremonie kamen. Eigens für die diesjährige Jugendweihe hatte die Gruppe „Nord“ Lieder komponiert und Gedichte rezitiert und sorgte so für eine feierliche Stimmung unter den mehr als 400 Gästen in jeder der beiden aufeinanderfolgenden Veranstaltungen. In monatelanger Feinarbeit hatten die beiden Gadebuscher Walter Haase und Horst Mohnke wieder ein Programm ausgearbeitet und die Jugendlichen auf dem Weg ins Erwachsenenalter vorbereitet. „Einige Kurse waren sehr gut besucht. Besonders unsere Jugendweihereisen nach Spanien, Berlin oder London kamen gut an“, sagte Walter Haase. Doch die beiden Organisatoren sahen diese Jugendweihe 2017 auch mit einem weinenden und einem lächelnden Auge. Denn sie werden nach jahrzehntelanger Jugendweihearbeit und derer Organisation in den Ruhestand gehen und wurden nun dementsprechend von ihren Helfern verabschiedet.
Gut gemeinte Ratschläge schienen nicht nur für Gadebuschs Bürgermeister Ulrich Howest in seiner Festrede fehl am Platze. „Ihr werdet Eure eigenen Erfahrungen sammeln. So gerne eure Eltern auch wollen, dass aus Euch selbstständige Menschen werden, das werdet Ihr nur selber tun können“, erklärte das Gadebuscher Stadtoberhaupt.
Nach gut vier Stunden Zeremonie, Fotografie, Gratulationen und Festreden wurden die Mädchen und Jungen in das „Erwachsenenalter“ entlassen und ließen es auf vielen Partys und Feiern zu Hause, in Partyzelten oder anderen Lokalitäten das erste Mal in ihrem Leben ganz offiziell hoch hergehen.

