Deutsch-polnisch-ukrainisches Schulprojekt prangert bei Tagung in Rehna Umweltverschmutzung an / Untersuchungen vor Ort
Eine Woche lang haben sich Schüler der Regionalen Schule „Käthe Kollwitz“ und aus den Partnerschulen in Czarnkow, Polen sowie Smila, Ukraine mit dem Element Wasser beschäftigt. „Wasser kennt keine Grenzen und ist das wichtigste Gut, das wir haben“, macht Biologielehrer Torsten Richter auf die Bedeutung aufmerksam. Somit stand auch das Motto fest: „Wasser kennt keine Grenzen“. Ohne Wasser ist kein Leben möglich, weiß man aus der Biologie. Deshalb hat sich die Biologie-Gruppe damit beschäftigt, welche Qualität Radegast, Stepenitz und Ostsee haben (die SVZ berichtete). Dabei ging es um die chemische Zusammensetzung einschließlich der Schadstoffe und das Vorhandensein von Organismen – beides passt im Naturschutzgebiet Radegasttal: „Wir haben eine gute Wasserqualität festgestellt“, berichtet Schülerin Anna-Sophie Ulmer und Torsten Richter ergänzt: „Wir haben einen hohen Sauerstoffgehalt und die für klare, nährstoffarme Fließgewässer typischen Lebewesen, wie Elritzen, Bachschmerlen oder Bachmuscheln.“
Trotz dieser Feststellung wissen aber alle, dass die generelle Verschmutzung der Gewässer, gerade auch der Meere groß ist. Deshalb beschäftigte sich die Geografie-Gruppe mit den Ursachen der Verschmutzung von Elbe, Weichsel und Dnjepr mit der angrenzenden Nord- bzw. Ostsee sowie dem Schwarzen Meer. „Es ist toll zu sehen, wie gut die Schüler zusammenarbeiten und gemeinsam auch nach Lösungen suchen“, sagt Geografielehrerin Manuela Thun. Auf einer großen Landkarte haben die Schüler Agrarwirtschaft, Industrie und Erdölförderung als mögliche und tatsächliche Quellen der Verschmutzung aufgezeigt und unter dem Slogan „No Plastics!“ – verzichtet auf Kunststoff, auch einen möglichen Lösungsvorschlag parat.
Richtig vor Augen führen das die Arbeiten der Kunst-Gruppe. Unter Leitung von Kunstlehrerin Marion Körner haben die deutschen, polnischen und ukrainischen Jugendlichen Bilder gemalt und Reliefs gestaltet. „Die Tischlerei Eigenstetter hat uns eine große, gerahmte Holzplatte gesponsert, die von den Schülern gestaltet wurde“, so Körner. Die zwei Meter lange und 1,8 Meter breite Platte wird später im Schulhaus hängen.
Die Ergebnisse der Arbeit der drei Gruppen werden heute in der Schule präsentiert. Damit endet das deutsch-polnisch-ukrainische Schulprojekt für dieses Jahr. 2018 trifft man sich dann im polnischen Czarnkow zu einem neuen gemeinsamen Projekt. Mittlerweile geht diese Kooperation ins elfte Jahr. „Es wäre nicht ohne breite Unterstützung möglich gewesen“, sagt Petra Becker, eine Koordinatorin der Käthe-Kollwitz-Schule. Sie meint damit zum Einen die Gasteltern in und um die Klosterstadt, welche Schüler aus Polen und der Ukraine bei sich aufnehmen. Zum Anderen aber auch die finanzielle Unterstützung von öffentlicher Seite, vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, dem Auswärtigen Amt, der Sparkasse sowie dem Landkreis. „Wir denken, dass solche Projekte von außerordentlicher Bedeutung für jeden einzelnen Schüler und die Schülergemeinschaft sind“, heißt es von der Schule.

