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Triwalk-Tomaten für Gadebusch Die knackigen Früchte von nebenan

Von hgl | 31.07.2016, 21:00 Uhr

Es muss nicht immer der Import aus der Ferne sein: In der Gärtnerei Triwalk reifen Tomaten aus der Region, für die Region

Marokko, Spanien, Italien oder Griechenland – natürlich können Sie Tomaten aus fernen Ländern kaufen. Auch Holland-, Werder- oder Ostsee-Tomaten aus Barth. Sie können es aber auch sein lassen und die beliebten Früchte direkt vom Erzeuger um die Ecke beziehen. Beispielsweise bei der Gärtnerei Triwalk.

Auf einer Fläche von 2400 Quadratmetern produziert der Familienbetrieb pro Saison bis zu 25 Tonnen Tomaten. Saisonbeginn ist regelmäßig am 25. Juni. – Wie bitte? Woher soll die Tomatenpflanze denn wissen, wann die ersten Früchte reif zu sein haben? Der Laie blickt verzweifelt. „Ganz einfach. Eine Pflanze braucht normalerweise zwei Monate bis zur ersten Ernte. Entsprechend früh pflanzen wir diese also im April, um jedes Jahr am 25. Juni die Tomatensaison zu eröffnen“, verrät Dieter Urban. Und er muss es ja irgendwie wissen, schließlich hat er 24 Jahre lang die Geschicke der Gärtnerei gelenkt, bevor im vergangenen Jahr Sohn Falko die Geschäfte des heute 66-jährigen, gebürtigen Schlagbrüggers übernahm.

Von Ruhestand indes keine Spur. Der Senior arbeitet weiter im familiären Unternehmen mit. Aktuell ist Tomatenzeit. Alle zwei Tage werden die roten Früchte in dem Gewächshauskomplex gepflückt, sortiert, für den Verkauf vorbereitet und verpackt. Verkauft wird im eigenen Laden in Triwalk, geliefert wird aber auch – vor allem in die nähere Umgebung. „Aber auch auf Märkten und in Geschäften unserer Geschäftspartner von Wismar bis nach Grevesmühlen und auch Gadebusch findet man unsere Tomaten“, sagt Dieter Urban.

Ja, aber sind die nicht viel teurer, als die eingangs angesprochenen Importe? Überraschenderweise nicht, drei Euro kostet das Kilogramm erntefrischer Triwalk-Tomaten in diesen Tagen, zu Saisonbeginn vielleicht 30 bis 40 Cent mehr. Und der Geschmack? Der soll auch in Triwalk den Unterschied machen. „Wir bauen Tomaten der sehr robusten Sorte Pannovy an und pflücken diese erst, wenn sie vollreif sind. Da haben sie den besten Geschmack und können sogar noch bis zu einer Woche gelagert werden“, so Dieter Urban. Aufgrund der kurzen Wege bis zum Verbraucher könne man sich die späte Pflückung erlauben, auf geschmacksminderndes Nachreifen der Früchte könnten die Endabnehmer verzichten. Ein Sieg des guten Geschmacks.

Noch bis Ende Oktober dauert die Tomatensaison in der Gärtnerei Triwalk. Die Pflanzen für die Spättomaten ranken sich derzeit an gut zwei Meter hoch gespannten Seilen in die Höhe, die ersten Blüten treiben aus. Für eine lange und reiche Ernte ist also gesorgt.