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Pilzfunde in Rehna Der Regen macht es möglich

Von Redaktion svz.de | 09.07.2016, 04:45 Uhr

Die ersten Pilze fangen an zu sprießen / Nicht alle sind essbar, manche sogar stark giftig

Viele Pilzfreunde stehen schon in den Startlöchern: Der anhaltende Regen der letzten Tage lässt allmählich Bewegung ins Reich der Pilze kommen. Zwar ist es in unseren Wäldern noch recht ruhig, aber in der offenen Landschaft schießen sie schon aus der Erde. Auf Wiesen, in Parkanlagen und entlang von Wegrändern kann man sie finden: Erste Champignons und allerlei Röhrlinge durchbrechen die Erde. Letztere erfreuen sich besonderer Beliebtheit und immer wieder hört man: „Röhrlinge sind alle essbar.“

Das ist ein gewaltiger Trugschluss. Allein in Mecklenburg-Vorpommern gibt es mehr als 60 verschiedene Pilzarten, die man zu den Röhrlingen zählt. Darunter befinden sich auch einige scharf oder bitter schmeckende Arten. Derzeit wachsen zum Beispiel am Rehnaer Bauteich sehr prächtige, feste Röhrlinge. Es handelt sich bei ihnen aber nicht um Steinpilze oder die ebenfalls essbaren Hexenröhrlinge: Gern unter alten Eichen und Linden siedeln die kompakten, meist madenfreien Fruchtkörper des Wurzelnden Bitter-Röhrlings (lat.: Boletus radicans). Der Name hält, was er verspricht. Gallebitter und kaum mit Gewürzen zu überdecken, sollte der Pilz aus Versehen in der Pfanne landen. Der hellgraue Hut kann bis zu 25 cm im Durchmesser betragen. Der oft bauchig angeschwollene Stiel ist matt gelblich gefärbt und besitzt ein feines, gleichfarbiges Netz. Die Porenschicht unter dem Hut ist gelb und bläut bei Druck schnell. Auch das Fleisch ist gelblich und verfärbt sich sekundenschnell blau. In unmittelbarer Nähe wachsen auch die ebenfalls blau anlaufenden Netzstieligen Hexenröhrlinge. Diese wiederum sind essbar, sollten aber ohne Alkohol genossen werden, da es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen kann.
Es heißt also aufgepasst bei den Röhrlingen, denn nicht alle sind essbar.