Vietlübbe : Hornissen nisten sich an Kirche ein
Eine Königin suchte sich für ihr Insektenvolk Vietlübbe als Winterquartier aus . Viele tierische Gäste in Gotteshäusern
Die Dorfkirche zu Vietlübbe scheint es einer Königin besonders angetan zu haben. Denn sie erkor das Gotteshaus als Winterquartier für ihr Hornissen-Volk aus. Entstanden ist seitdem ein imposantes Insektenhaus, das im wahrsten Sinne des Wortes für Aufsehen an der Südseite der Kirche sorgt. Denn es weist eine Länge von mehr als 50 Zentimetern auf – und trotzte selbst dem Sturmtief Xavier.
Eine unmittelbare Gefahr geht von den tierischen Gotteshaus-Bewohnern nach Einschätzung von Regionalpastorin Irene de Boor nicht aus. „Die Hornissen sind friedliche Wesen. Es ist auch eine Funktion der Kirche, Tieren Schutz zu bieten“, sagt Irene de Boor. Sie vermutet, dass sich die die Hornissenkönigin in einer Mauerwerksöffnung eingenistet hat, die einst als Gerüstloch verwendet wurde. „Danach haben die Hornissen eine Art Wärmedämmung dort herumgebaut. Das ist schon beeindruckend“, sagt Irene de Boor.

Die Regionalpastorin hatte schon einmal ein Hornissenvolk in ihrer Nachbarschaft. Damals lebte sie noch im Pfarrhaus in Neukloster. Als die Zeitung über die Hornissen am Pfarrhaus berichteten, wurde auch ein Biologielehrer auf das Insektenvolk aufmerksam. Er machte sich mit Schülern auf den Weg, damit sie sich ein Wunderwerk der Natur einmal anschauen konnten.
Ähnliches könnte nun auch an Vietlübber Dorfkirche geschehen. Und mit etwas Glück entdecken Naturfreunde dort weitere tierische Bewohner des Gotteshauses. So befindet sich im Turmbereich ein Eulenkasten, der bereits von Falken aber auch einem Käuzchenpaar bewohnt wurde.
Die Hornissen genießen durch die Bundesartenschutzverordnung besonderen Schutz. Werden Nester ohne Genehmigung zerstört oder umgesiedelt, kann es zu hohen Geldbußen kommen, verdeutlicht der Naturschutzbund Nabu. Hornissen seien ohnehin friedlicher als allgemein gedacht. Schon im Frühjahr könnten sie von sich aus den Abflug machen.
Und noch weitere Tiere wählten in der Vergangenheit Gotteshäuser als Wohnstube aus. So seien dort Fledermäuse, Tauben und Marder gesichtet worden, teilte der Kirchenkreis Mecklenburg mit.

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