Demonstranten fordern Ausstieg aus der Atomenergie
Grevesmühlen | In der Kreisstadt Grevesmühlen haben rund 80 Einwohner des Landkreises Nordwestmecklenburg für den Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert. Sie waren einem Aufruf des Kreisverbandes Die Linke gefolgt. Die Demonstranten bezeichneten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Plakaten als "Atomkanzlerin". Weitere Aufschriften waren "Fukushima ist überall" oder "Atomkraft Nein Danke".
Björn Griese von der Linksfraktion im Kreistag Nordwestmecklenburg sagte auf dem Grevesmühlener Marktplatz: "25 Jahre nach Tschernobyl zeigt die Katastrophe in Japan, dass Atomkraft nicht sicher ist, auch wenn uns das Atomkonzerne gerne weis machen wollen. So kann es nicht weiter gehen."
Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Griese (Die Linke) bezeichnete Angela Merkel als eine Kanzlerin, die sich derzeit von Lobbyisten führen lasse. Ihr würden die Konzerne sagen, was sie bzw. die Regierung zu tun habe. "Die Quittung erhalten letztlich die kleinen Steuerzahler", so Wolfgang Griese. Er ist der energie- und umweltpolitische Sprecher der Linken im Schweriner Landtag. An der Demonstration in Grevesmühlen hatten auch Mitglieder der SPD und CDU teilgenommen sowie Helmuth Glaser aus Schaddingsdorf. Er hofft, dass noch mehr Menschen auf die Straße gehen, die ihren Unmut über die Atompolitik zum Ausdruck bringen. "Wir haben auch eine Verantwortung für nachfolgende Generationen und sollten ihnen kein atomares Trümmelfeld hinterlassen", sagte Glaser.
Bereits im Vorfeld der Demonstration hatte der Kreisvorsitzende der Linke, Roy Rietentiedt, eine Bundesratsinitiative aus Mecklenburg-Vorpommern zum sofortigen Umstieg gefordert. In deren Folge sollen zügig alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden.
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