Neue DRK-Rettungswache am alten Standort gestern offiziell eingeweiht. 400 000 Euro investiert
Eine Katastrophe bietet auch immer eine Chance, sagte gestern Andreas Bojarra, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes. Auf die Rettungswache in Bützow Am Ausfall treffe dies auf jeden Fall zu. Der Neubau wurde gestern offiziell eingeweiht, auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Tornado, der am 5. Mai 2015 viele Teile der Bützower Innenstadt verwüstete. Auch die Rettungswache.
Seit 1953 gibt es Am Ausfall die Einsatzzentrale der schnellen medizinischen Hilfe. Und immer wieder wurde an den Gebäuden gebaut, kamen neue hinzu. Von 1960 bis 1990 war zum Beispiel Heinrich Kopplow Leiter der Bützower Rettungswache. „Das Verwaltungsgebäude und die Waschanlage die haben wir noch selbst gebaut“, erzählte Kopplow. Das war Ende der 1960er-Jahre. Auch Peter Beutel, über 40 Jahre Rettungssanitäter und seit etwas mehr als zwei Jahren im Ruhestand, kann sich an manchen Arbeitseinsatz erinnern. Gestern zeigten sich die beiden ehemaligen Mitstreiter beindruckt von der neuen Rettungswache. „Das ist ein Traum. Solche Bedingungen wünschen sich sicherlich viele Mitarbeiter auch in anderen Rettungswachen“, sagte Beutel.
Rund 400 000 Euro hat der DRK-Kreisverband Güstrow in den Neubau investiert. „Zunächst sollte nur das Dach gemacht werden“, erzählte Andreas Bojarra. Der Tornado sorgte dann dafür, dass sich das DRK entschloss, Nägel mit Köpfen zu machen. Die alten Gebäude wurden Stück für Stück bis auf die Grundmauern abgetragen und dann neu aufgebaut.
Sehr froh darüber ist zum Beispiel Jörg Ahrens. Seit 25 Jahren ist er in der Rettungswache tätig. „Und die Arbeit macht immer noch Spaß“, sagt der Bützower. Doch die Bedingungen waren nicht ideal. In den Garagen mussten zum Beispiel Heizungen abgebaut werden, weil sonst die Rettungswagen nicht mehr hineingepasst hätten. Denn die Einsatzfahrzeuge sind in den zurückliegenden Jahren immer größer, länger und moderner geworden.
Diesem Standard hat sich nun die Rettungswache angepasst. Es gibt einen modernen Aufenthalts- und einen Schulungsraum. Schließlich sei Bützow auch Ausbildungs-Rettungswache, so Karin Rhein, die seit 1994 die Einrichtung leitet.
Für die 16 Mitarbeiter und drei Azubis waren die vergangenen Monate eine Herausforderung. Denn die Bauarbeiten erfolgten im laufenden 24-Stunden-Betrieb. „Die Einsatzfahrzeuge haben teilweise auf der Straße gestanden“, so Karin Rhein. Seit Juni 2016 wurde gebaut. Nun ist alles auf dem modernsten Stand. Grund genug das gestern Abend mit einer kleinen Garagenparty zu feiern.
Info
>> Einen Rückblick auf den Tornado in Bützow finden Sie hier.


