Viele Kunstinteressierte besuchten die Vernissage zur vierten Eickelberger Kunst-Kirche
Die Eickelberger Kirche zeigt sich in diesen Tagen wieder von ihrer kreativsten Seite. Fotografien, Skulpturen, Glaskunst und Malereien verwandeln das Gotteshaus während der vierten Eickelberger Kunst-Kirche in ein besonderes Schmuckstück. Am Freitagabend fand die Vernissage zum Auftakt der zehntägigen Veranstaltung statt.
Pastorin Helga Müller begrüßte die Gäste in der vollbesetzten Kirche und begann den Abend mit einem Leitspruch: Wer Dinge sehen wolle, die er vorher nicht gesehen hat, müsse Schritte gehen, die er vorher nicht gegangen ist, sagte sie. Wer sich in die Kirche bemühte, durfte erleben, wie verwandelt diese war durch die völlig unterschiedlichen Kunstwerke von Hubertus von Blum, Jörg Heinze, Katrin Lau, Daniela Melzig, Nils Rackwitz und Johanna Brockmann.
Die Künstlerin Daniela Melzig nahm die Kunstinteressierten in ihrer Laudatio mit auf eine kurze Zeitreise. Sie erinnerte daran, dass es die Gemeinde Eickelberg seit 729, die Kirche inzwischen seit 616 Jahren gibt. Unzählige Menschen seien in dieser Zeit den Kirchberg hochgegangen. Und schon immer war es ein Ort der Begegnung, stellte auch Pastorin Helga Müller fest.
Darüber hinaus gab Melzig einen Ausblick auf die Werke der einzelnen Künstler, angefangen mit Jörg Heinze, der eine ungewöhnliche Grundlage für seine Malerei nutzt: Ohrstäbchen. Seine Bilder seien Mandalas, Traumzeitbilder, die durch Wiederholung und bekannte Formen beruhigend wirken. Ganz anders die Werke von Hubertus von Blum, der stimmungsvolle Momentaufnahmen zeigt – und „ohne Hast“, so Melzig, auf den Augenblick wartet, zum Beispiel um scheue Rehe im Bild festzuhalten.
Katrin Lau steuert Grafiken und Plastiken bei, die sich in die Eickelberger Kirche einfügen, als seien sie nur für diesen Ort angefertigt. Kurator Nils Rackwitz hingegen zeigt kleine Welten. „Seine Werke entstehen direkt vor Ort.“
Erstmals stellt zudem Johanna Brockmann in der Kirche ihre Aquarelle aus. Laudatorin Daniela Melzig ergänzt die Vielfalt durch Glaskunst. Alle ausstellenden Künstler verbinde die „Ruhe und Geduld, mit der sie uns die Welt zeigen“, stellte sie fest. Die nächste Veranstaltung ist ein Dorfgespräch mit Jürgen Tack am Mittwoch ab 18 Uhr.