Grünes Klassenzimmer der Regionale Schule mit Grundschule Bernitt wurde freigegeben. Kinder begeistert. Initiatoren zufrieden
Trotz grauen Himmels und Nieselregen wurde die gestrige Eröffnung des Schulhofes Bernitt von Schülern, Lehrern und Initiatoren gefeiert. Nach einer Anmoderation durch Schulrat Mirko Murk, Bernitts Bürgermeisterin Birgit Czarschka (SPD) und Amtsvorsteher Eckhard Krüger warteten die Schulkinder ungeduldig auf die Eröffnung des Spielplatzes. Schülersprecherin Elisa Scherz aus Hermannshagen war es vorbehalten, das symbolische Band zu durchschneiden. Dann nahmen die rund 250 Kinder die neuen Geräte in Besitz.
„Spielt, habt Spaß, geht raus in den Pausen“, hatte zuvor Amtsvorsteher Eckhard Krüger aus Rühn die Kinder aufgefordert. Schnell waren die Spielgeräte besetzt. Es wurde getobt, geklettert und gehüpft. Ein von den Kindern lange ersehnter Kriechtunnel wurde sofort ausprobiert, genauso wie ein ebenerdiges Trampolin. „Für die Schüler ist es top“, zieht Mirko Murk nach der Eröffnung ein positives Fazit. Hier könnten sich die Kinder austoben, einen Ausgleich zum Unterricht finden und dann mit neuer Energie ans Lernen gehen. Auch die Lernfreude solle steigen, so Murk. „Viel Bewegung ist für die Schüler einer Ganztagsschule sehr wichtig.“ Der Lernalltag habe sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Digitalisierung hat im Unterricht Einzug gehalten. Die Schüler arbeiten viel am Computer. Dem müsse man in der Freizeit etwas entgegensetzen, mit Sport und Spiel. Das Außengelände der Bernitter Schule bietet hier das beste Beispiel für ein gelungenes Miteinander von Lernen und Spaß. „Es geht um die körperliche und geistige Entwicklung“, sagt Murk.
Einen Teil des Schulhofes, der aufgrund seiner Größe in verschiedene Areale aufgeteilt werden konnte, macht das grüne Klassenzimmer aus. Dort können die Schüler in den Pausen Ruhe finden. Zudem wird das grüne Klassenzimmer für den Sachkundeunterricht genutzt. Deshalb habe man dort heimische Bäume und Pflanzen angesiedelt, so Birgit Czarschka. Darunter auch einen Apfelbaum, der sich sogar im Bernitter Wappen befindet. Die Arbeiten am Schulhof fand sie „enorm wichtig“. Viele der früheren Geräte waren marode. „Der Schulhof soll die Kinder zur Bewegung animieren“, so Czarschka. Ebenso sei es wichtig, dass die Schüler gerne zum Unterricht gehen. Die kinder- und jugendgerechte Spielplatzgestaltung wäre hier ein großer Bonus.
Mirko Murk sah bei der Planung und Gestaltung auch die Relevanz, Kinder mit besonderem Bedarf hinsichtlich emotionaler und sozialer Entwicklung zu fördern. Gerade solche Kinder könnten sich auf dem neuen Spielgelände wohler fühlen.
Murk lobt die gute Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekt Jan Rose. Dieser habe sich konstruktiv mit den Vorschlägen der Kinder auseinander gesetzt und diese berücksichtigt. Rose betont, dass es beeindruckend gewesen sei, wie sehr die Kinder sich für das Projekt interessierten. „Dank der wetterfesten und stabilen Materialien können hier noch die nächsten 30 bis 50 Jahre Kinder spielen“, so Rose.
An der Finanzierung des Projektes waren die Gemeinden Bernitt, Klein Belitz, Jürgenshagen, Penzin und Neuendorf sowie das Amt Bützow-Land beteiligt. Gebaut wurde von Juni bis Oktober. Das angepeilte Budget von 350 000 Euro konnte gehalten werden. Der Eigenanteil der Gemeinden lag bei 130 000 Euro. Der Rest kam aus Fördermitteln und privaten Spenden.

