Straßenbauamt Stralsund ändert Pläne für Aalfangbrücke / Fußgänger können künftig auch auf der Seeseite neue Querung nutzen
Überraschende Wende beim geplanten Bau der neuen Aalfangbrücke in Bützow: Nun könnte es doch auch auf der nördlichen Seite einen richtigen Gehweg geben. Mit dieser Information überraschte Bürgermeister Christian Grüschow (parteilos) auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses.
Gegenwärtig laufe das Anhörungsverfahren zu diesem Projekt, erzählt Grüschow. Im kommenden Jahr sollen die Straße Vor dem Rühner Tor und der Neubau der Aalfangbrücke beginnen. Bei den Gesprächen jetzt im Landesstraßenbauamt Stralsund zeigten sich die Verantwortlichen dort überrascht, dass der Gehweg auf der nördlichen Seite, also der Seeseite kurz vor der neuen Warnowquerung enden soll. Die Überraschung lag auch auf Seiten der Stadt. Denn heftig war das Thema in den zurückliegenden eineinhalb Jahren in der Stadtvertretung diskutiert worden. Eine Lösung wurde aber nicht gefunden. „Damals war aber noch das Straßenbauamt Güstrow zuständig. Die Verantwortlichkeiten haben gewechselt. Dort in Stralsund scheint man eine andere Auffassung zu haben“, sagt der Bürgermeister.
Rückblick: Mit den Gestaltungsplänen zum Neubau der Straße Vor dem Rühner Tor gab es immer wieder neue Varianten. Fest steht, dass auf der südlichen Seite ein kombinierter Geh- und Radweg entstehen soll. Für die nördliche Seite war nach langer Diskussion ein Gehweg geplant, der aber vor der neuen Aalfangbrücke enden sollte. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass für einen Gehweg dort nicht genügend Platz sei, da hinter der Brücke die Fläche nicht der Stadt gehört. So sollte nur ein schmaler Behelfsweg mit einer Breite von 75 Zentimetern entstehen.
Nun gibt es den Vorschlag, auch auf der Nordseite den Weg um 1,25 Meter auf zwei Meter zu verbreitern. „Gegenwärtig werden dafür die Projektunterlagen für die Brücke geändert. Der Statiker muss prüfen, ob das machbar ist“, erklärt Grüschow. Und was die Gehwegführung hinter der Brücke betrifft: Auch da haben sich seit der Entscheidung vor über einem Jahr die Eigentumsverhältnisse geändert. Es habe schon Vorgespräche gegeben. Eine Einigung scheint auch da möglich, sagte der Verwaltungschef im Hauptausschuss.
Finanziell dürfte die erweiterte Variante ebenfalls zu stemmen sein, erklärt Grüschow. Die Stadt habe für das Vorhaben Eigenmittel von rund 300 000 Euro eingeplant und rechnet zudem mit Fördermitteln. Insgesamt seien zunächst 350 000 Euro ins Auge gefasst worden. „Wenn sich das womöglich auf etwa 410 000 Euro erhöht, haben wir immer noch einen Spielraum“, sagt Grüschow. Denn die Stadt rechne mit einer Förderung von bis zu 50 Prozent.
Nach Informationen des Bürgermeisters werden im November die Ausschreibungen beginnen. Nach jetzigen Planungen des Straßenbauamtes Stralsund sollen im April 2017 die Arbeiten starten.