Schwaan: Lebensbaumkreis im Park hinter der Kunstmühle eingeweiht / Schüler fertigen Blätter-Skulptur aus Stahl
Die Stadt Schwaan ist um einen Anziehungspunkt reicher. Im Park der Kunstmühle gibt es jetzt einen Lebensbaumkreis. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit wurde das Schülerprojekt am Sonntag eingeweiht.
Mit einem Programm von Schülern der Prof.-Franz-Bunke-Schule begann die Einweihungsfeier. Dann war es Florian Blank, einem der Schüler der 10. Klasse vorbehalten, gemeinsam mit Stadtvertretervorsteher Renee Recke (UWS) das obligatorische weiß-rote Band zu durchschneiden.
Hinter der Kunstmühle ist eine grüne Oase entstanden, die zugleich neugierig macht, vielleicht mehr über sich selbst zu erfahren. Denn dort stehen 22 Bäume, 18 in einem Außenkreis und vier in einem Innenkreis. „Diese vier symbolisieren die vier Jahreszeiten“, erklärt Maren Lüth, die das Projekt angeschoben und begleitet hat. Die Idee entstand, als die Saller Group in Schwaan eine Fläche für eine Ausgleichspflanzung suchte. Gemeinsam mit der Untern Naturschutzbehörde entstand diese Projektidee.
Und so stehen dort nun Pappel, Ahorn, Kastanie, Esche und viele andere Bäume, angeordneten zu einem keltischen Baumkreis. Der stellt nach dem keltischen Glauben das Jahr dar. Jedem Baum sind bestimmte Tage des Jahres zugeordnet. Und Menschen, die in dieser Zeit geboren sind, werden zu der entsprechenden Baumart bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Welche das sind, das können Besucher des Areals auf kleinen Tafel lesen, die an jedem Baum stehen. Hinzu kommen vier große Informationstafeln, die den Lebensbaumkreis erklären und zur Mythologie der Bäume Auskunft geben.
Seit Beginn des Schuljahrs 2015/16 hatte sich die damals 9. Klasse intensiv mit dem Thema beschäftigt. Einige Schüler fertigten mit der Metallbildhauerin Takwe Kaenders ein besonderes Kunstwerk an, das nun in der Mitte des Baumkreises einen Platz gefunden hat. Was die Kugel aus Blättern symbolisieren soll, hat mit dem Standort des Baumkreises zu tun. Der Landschaftsmaler Erich Venzmer hatte bei Franz Bunke einst Malunterricht bekommen. Bei ihren Nachforschungen entdeckte die Bildhauerin einen Gedichtband, in dem Aquarelle des Künstlers zu finden waren, die ausschließlich Blätter zeigten. Auf diesen Blattstudien aufbauend entstand die Idee für die besondere Skulptur. Die Schüler verarbeiten dafür zwei Millimeter dicke Stahlplatten, zeichnen darauf die verschiedenen Blätter, schnitten sie mit einem Plasmabrenner heraus und schweißten sie dann zusammen.

