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Bützow Hier pflegen sie das Erdbeerbeet

Von muen | 05.07.2016, 21:00 Uhr

Kinder aus dem Hort haben seit vielen Jahren Spaß bei Natur- und Umweltprojekten

Die Sonne scheint, von Regen keine Spur: Da schnappen sich Larissa, Ida, Paul und einige andere Kinder Hacke und Eimer und marschieren ins Erdbeerbeet zum Unkrautrupfen. Keine Seltenheit im Hort am Bützower Schlossplatz. Denn hier dreht sich vieles um die Natur – und so natürlich auch um den „Garten der Sinne“.

Der Garten wurde vor zwei Jahren eröffnet, mit tatkräftiger Hilfe des Elternrats, wie Hortleiterin Doris Suhrcke sagt. Die Mädchen und Jungen bauen hier Obst und Gemüse an, pflegen und hegen die Beete und ernten natürlich auch fleißig. Die achtjährige Ida zum Beispiel erzählt stolz: „Ich habe Erdbeeren und Kartoffeln gepflanzt.“ Der gleichaltrige Paul ist des öfteren mit der Gießkanne unterwegs, sagt er. Josy, ebenfalls 8 Jahre alt, meint: „Das macht mir Spaß hier, deshalb will ich jetzt zu Hause im Garten auch mehr machen. Meine Eltern haben Blumenbeete.“

Doch nicht nur im „Garten der Sinne“ (der Name bezieht sich auf Erde, Wasser, Luft und symbolisch Feuer) haben die Hortkinder mit Natur zu tun. Leiterin Doris Suhrcke: „Bereits 2004 haben wir das Projekt ,Der Natur auf der Spur’ gestartet, in dessen Rahmen wir jedes Jahr ein anderes Teilprojekt in Angriff nehmen. Dieses Jahr geht es um den Wald, um ,tierisch gute Freunde’ und um Flusspiraten. Dabei erfahren die Kinder im Wald von Förstern viel Spannendes über das dortige Leben, lernen, wie man mit Haustieren richtig umgeht und sind an der Warnow unterwegs, dem Lebensraum vieler Tierarten.“

Doris Suhrcke hebt die Unterstützung der Stadt, von Ämtern, Behörden, Landwirten, Förstern, Fischern und vielen anderen Helfern bei all den Projekten hervor und betont nochmals: „Wir haben auch einen sehr gut aufgestellten Elternrat, der uns bei unseren Anliegen immer behilflich ist.“

Warum eigentlich dieses starke Engagement mit und für die Natur? „Wir Erwachsenen nehmen wahr, wie sich unsere Umwelt dramatisch verändert. Die heutigen Kinder aber werden später davon noch viel mehr betroffen sein. Je mehr sie heute über Natur und Umwelt erfahren, desto besser wissen sie später, was sie zu beschützen haben“, so Doris Suhrcke.

Und natürlich geht es auch um den Spaß, um spannende Erlebnisse. „Wir wollen den Kindern unsere wunderschöne Natur zeigen, ihnen Erlebnisse erschließen. Zumal wir uns auch als soziale Brennpunkteinrichtung verstehen, nicht alle Eltern die Möglichkeit haben, ihren Kindern solche Erlebnisse zu bieten“, so die Hortleiterin.

Der Ursprung, sich so engagiert mit der Natur zu beschäftigen, liegt übrigens schon 15 Jahre zurück. Damals, 2001, war eine Erzieherin mit Kindern in der Stadt unterwegs, um Bäume zu fotografieren und daraus eine wunderbare Fotomontage entstehen zu lassen. Als man drei Jahre später wieder nach den Bäumen schaute, waren einige verschwunden – vom Sturm oder Menschenhand gefällt. Doris Suhrcke: „Damals entstanden viele Fragen, vor allem nach dem Warum. Das war der Ausgangspunkt für viele Projekte seitdem.“

Bezeichnend für das Engagement der sieben Horterzieherinnen und drei -erzieher hinsichtlich der Natur ist auch das Ferienprogramm. Neben dem „normalen“ Programm steht in jeder Ferienwoche ein Tagesausflug in die schönsten Gegenden der Region bevor.