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Bützow Freie Fahrt auf der L 14 – vorerst

Von jchr | 31.05.2017, 05:00 Uhr

Vollsperrung aufgehoben, bis zweiter Bauabschnitt folgt / Ärger in Zepelin: Gemeinde bleibt auf Kosten an „wilder Umleitung“ sitzen

Freie Fahrt auf der Landesstraße 14 zwischen Bützow und Groß Schwiesow. Seit einigen Tagen kann dort nach umfassenden Sanierungsarbeiten wieder gefahren werden. Zumindest vorerst – denn während heute in Bauabschnitt eins die letzten Pinselstriche getätigt werden, ist geplant, den nächsten Bauabschnitt zwischen der Kreuzung Zepelin/Oettelin/Wolken bis in Ortslage Groß Schwiesow gleich hinten ran zu hängen. Und das bedeutet die nächste Vollsperrung. Und das wiederum bedeutet, dass die Umleitung nach Güstrow weiterhin über Tarnow führen wird.

Ortskundige Autofahrer kannten jedoch eine Alternative zur ausgeschriebenen Umleitung. Diese führte durch Zepelin, über den Bützow-Güstrow-Kanal und durch das Bützower Gewerbegebiet. Hans Liesegang, Bürgermeister von Zepelin, ist gar nicht darüber erfreut, dass diese Straße in den vergangenen Wochen so viel befahren wurde. Diese Alternative habe sich schnell herumgesprochen. „Es ist eine öffentliche Straße, da kann man nichts gegen machen.“ Das Problem: Da das Land eine Umleitung ausgeschrieben hat, kommt es nicht für Kosten an „wilden Umleitungen“ auf. „Das kostet uns natürlich Geld, darüber sind wir nicht glücklich“, so Liesegang. Die Straße parallel zum Kanal sei 2016 erst erneuert worden. Durch die hohe Frequentierung der vergangenen Wochen seien die Bankette ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. „Also müssen wir wieder Geld in die Hand nehmen“, ärgert sich der Bürgermeister. Hans Liesegang wolle nun prüfen, ob irgendwelche Töpfe für die fremdverschuldeten Schäden anzuzapfen sind. Trotz des Ärgers, seinen Humor hat Zepelins Bürgermeister nicht verloren: „Das Gute ist, so mancher hat nun das erste Mal Zepelin gesehen.“

Der „wilde Umweg“ am Kanal, um von Bützow nach Güstrow zu kommen, wird für Autofahrer künftig aber keine Alternative sein. Wie Manfred Borowy vom Landesstraßenbauamt in Stralsund auf Nachfrage mitteilt, werde der zweite Bauabschnitt nach Pfingsten in Angriff genommen. Erste Arbeiten erfolgen ab kommenden Dienstag, eine Vollsperrung folgt dann in der 24. Kalenderwoche. Ein konkreter Termin könne erst genannt werden, wenn die letzten Genehmigungen eingeholt sind.

Abschnitt zwei, von der Zepeliner Kreuzung bis nach Groß Schwiesow hinein, soll 1,5 Millionen Euro kosten. Es wird eine Grunderneuerung vorgenommen. „Bewohner der einzelnen Gehöfte werden per Handzettel informiert, ob sie links oder rechts abfahren können“, so Borowy. Die Arbeiten sollen bis Ende November abgeschlossen sein.